„Inselplatz 9a = Alles bleibt anders“ … oder: Der schwere Weg zu einer Lösung, die beiden Seiten gefällt
(Wolfgang Wolf) – Nächstes Jahr sind es zehn Jahre, seit dem es auf dem Inselplatz die „Insel“ gibt, ein privat organisiertes Soziokultur- und Wohnprojekt. Seit langer Zeit wissen die sog. „Insulaner“, dass ihr bunt-kulturelles Haus der geplanten Bebauung des Inselplatzes im Wege ist. Problem: Eingemietet im betreffenden Haus am Inselplatz 9a ist nicht das soziokulturelle Projekt sondern lediglich zwei offizielle Mieter einer einzelnen Wohung, denen jedoch keinerlei Gartennutzung zustand bzw. -steht. Trotzdem breitete sich dort im gesamten Gebäude und Grundstück eine Soziokultur-Nutzung aus, mit Volksküche, Trommelworkshops, Konzerten, Ausstellungen, Diskussionsrunden und Feierkultur.
Nachdem der Mietvertag gekündigt worden war, mochten diese beiden Mieter und die anderen rund ein Dutzend Nutzer des Inselplatzes 9a nicht freiwillig weichen. Entstehen soll genau dort, wo sich derzeit die „Insel“ befindet, ein Hochhaus mit Teilen des psychologischen Institutes der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Hierfür besteht Baurecht und 2020 soll es losgehen, weshalb eine Räumungsklage des Freistaats im Raume steht. Hiergegen haben die geschassten Mieter juristischen Widerstand angekündigt. Geht dies vor den Kadi, droht der 110-Millionen-Neubau „entschleunigt“ zu werden, denn eine Räumungsklageverfahren kann sich noch bis Ende 2020 hinziehen. Dem gegenüber steht aber der Bauzeiten-Plan des Freistaats inklusive erheblicher Fördermittel.
Nun sollen sich die „Insulaner“ mehrere Ausweichquartieren besichtigen, wie ein Sprecher des Thüringer Wissenschaftsministeriums gegenüber der Mediengruppe Thüringen bestätigte. Das eine Gebäude befindet sich in der Naumburger Straße (= Landesanstalt für Landwirtschaft), das andre ist das leerstehende viergeschossige Laborgebäude der früheren Uni-Kinderklinik in der Kochstraße. Wie der Sprecher betonte seie dies „das vierte Angebot von Landesseite.“
Möglicherweise mit im Rennen ist auch das Anwesen der ehemaligen Gaststätte „Carl August“ an der Bundesstraße 7 im Mühltal; hierbei handelt es sich um eine Immobilie in Privatbesitz, deren Besitzer jedoch „nicht völlig abgeneigt“ sei zur Kooperation in der Angelegenheit, wie jüngst Jenas Bürgermeister Christian Gerlitz gegenüber der Ostthüringer Zeitung erklärte. Indes bezweifelte „Insel“-Sprecherin Kirsten Limbecker bereits gegenüber der gleichen Zeitung die Eignung der beiden innerstädtischen Objekte. Nach der Visite wollen sich die „Insulaner“ nochmals öffentlich äußern – das Motto: „Insel bleibt“.
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