Der MDR beendet die Zusammenarbeit mit Uwe Steimle und setzt die Sendereihe „Steimles Welt“ 2020 nicht fort

07.12.19 • AUS DER REGION, JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, NEWSCONTAINER, STARTKommentare deaktiviert für Der MDR beendet die Zusammenarbeit mit Uwe Steimle und setzt die Sendereihe „Steimles Welt“ 2020 nicht fort

(red + Content des MDR) – Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) beendet die Zusammenarbeit mit dem Dresdner Kabarettisten Uwe Steimle. Das teilte Programmdirektor Jacobi mit.

Nach intensiven Beratungen habe sich der MDR entschieden, die Sendereihe „Steimles Welt“ im nächsten Jahr nicht fortzuführen. Ein wichtiger Punkt in dieser Debatte sei die Frage gewesen, ob für den MDR eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Uwe Steimle weiterhin möglich ist. Unter anderem sagte der in einem Interview mit der „Jungen Freiheit“ am 2. Juli 2018: „Die Wahrheit ist eben, dass wir keine eigene Politik haben, weil wir ein besetztes Land sind.“ Weiter hieß es, die Bundeskanzlerin sei für ihn „eine Marionette“, ZDF-Moderator Claus Kleber der „Karl-Eduard von Schnitzler der BRD“ – Uwe Steimle wollte diese Äußerungen auch nicht als satirisch gewertet wissen sondern als Fakt. Der Mitteldeutsche Rundfunk hatte daraufhin damals öffentlich klargestellt, dass diese Aussagen für ihn nicht akzeptabel seien.

Durch diese Aussagen habe Steimle „die Glaubwürdigkeit des MDR und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschädigt und gegen den Mitarbeiterkodex des MDR verstoßen“, teile der Sender mit. „In mehreren Gesprächen haben wir Herrn Steimle verdeutlicht, dass ein weiterer Verstoß gegen die Regeln des MDR Konsequenzen nach sich ziehen wird“, so der öffentlich-rechtliche Sender in einer Presseerklärung. Nun habe sich Steimle in einem Interview mit der Thüringer Allgemeinen Zeitung vom 16. November 2019 (Zitat) „entsetzt und traurig“ darüber gezeigt, dass sich der Mitteldeutsche Rundfunk nicht schützend vor ihn stelle.

„Hierzu müssen wir festhalten, dass der MDR auch in für Uwe Steimle schwierigen Zeiten, und trotz inhaltlich durchaus fragwürdiger Äußerungen seinerseits, an ihm festgehalten hat. Für uns ist Meinungsfreiheit ein sehr hohes Gut und ein wesentlicher Bestandteil einer Gesellschaft und somit auch des öffentlich-rechtlicher Rundfunks“, heißt es in der Presseerkkärung weiter. Dennoch werfe Uwe Steimle dem MDR weiterhin öffentlich mangelnde Loyalität vor. „Diesen neuerlichen Vorwurf können wir so nicht nachvollziehen. Vor diesem Hintergrund sehen wir keine weitere Basis mehr für eine Zusammenarbeit, die von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt sein muss.“ Mit dieser Bemerkung schließt die Presseerklärung des MDR.

Uwe Steimle wiederum empfindet den Schritt in einer ersten Reaktion als schweren Fehler des MDR. Gegenüber der BILD-Zeitung sagte er: „Ich bin maßlos enttäuscht. Meine Sendung war ein Farbtupfer, bildete unsere Lebenswirklichkeit ab. Ich habe meine Arbeit immer ordentlich gemacht.“





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