Menschsein-Film und Diskussion und Gespräche zur Inklusion in Jena und der Welt

11.12.19 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKommentare deaktiviert für Menschsein-Film und Diskussion und Gespräche zur Inklusion in Jena und der Welt

Die Lebenshilfe lud am 3.12. ein zu Kino und Gespräch. Rechts im Bild Markus Wilde, – Foto: Mieke Hagenah SBW

(Saale Betreuungswerk der Lebenshilfe Jena) – 405 Tage. 23 Nationen. 19 Sprachen. Ein Kameramann mit einer Frage: Was hat Menschsein mit Behinderung zu tun?

Am 3. Dezember, dem internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, haben über 100 Kinos den Film „Menschsein. Wer sind wir füreinander“ gezeigt. Auch Jena war dabei. Hier haben sich der Lebenshilfe Jena e.V. und das Saale Betreuungswerk der Lebenshilfe zusammengetan und als Gastgeber den Filmabend im CineStar begleitet.

Mit eindrücklichen Bildern portraitiert der Film das Leben von Menschen mit Behinderung in den Ländern dieser Welt. Einige Bilder sind schmerzhaft, andere lebendig, bunt und fröhlich. Über allem steht der Gedanke, dass jeder Mensch ein Anrecht darauf hat, als Mensch geschätzt und behandelt zu werden.

„Es war uns ein besonderes Anliegen, diesen Film nach Jena zu holen.“, erläuterte Sabine Jahn, Prokuristin des Saale Betreuungswerks der Lebenshilfe. „Inklusion ist für uns ein immens wichtiges Thema und bedeutender Bestandteil der Arbeit.“ Bekannt sei ja, dass das Saale Betreuungswerk über die Werkstätten und sogenannte „Außenarbeitsplätze“ in anderen Unternehmen vielen Menschen einen Zugang zur Arbeitswelt ermöglichen würde, der ihnen sonst verwehrt gewesen wäre.

Weniger bewusst sei vielen dagegen, dass das gemeinnützige Unternehmen sich auch in anderen Bereichen für eine inklusive Gesellschaft einsetzt, so Jahn. „Mit unseren Schulbegleitern unterstützen wir zum Beispiel junge Menschen auf dem inklusiven Bildungsweg und ermöglichen ihnen so frühzeitig gleichwertiger und selbstbewusster Teil der Gesellschaft zu sein.“

Fazit des Abends war, dass Inklusion ein langer Prozess ist und Barrierefreiheit ein beinahe unerreichbares Ziel. Zugleich kristallisierte sich die Bedeutung kritischer Diskussionen heraus, die bei der stetigen Neuausrichtung des eigenen Weges unersetzbar sind. Besonders erfreut waren die Organisatoren darüber, dass auch viele Menschen mit Handicap den Film besuchten und sich rege an der anschließenden Gesprächs- und Fragerunde beteiligten. Neben vielen lobenden Worten für den Film, gab es auch kritische Stimmen und einen Appell sich doch nicht mit dem „Anderssein“ der Menschen zu befassen – denn Jeder unterscheide sich von Anderen – sondern die Gemeinsamkeiten zu suchen und festzuhalten.

Hintergrund: Die Lebenshilfe Jena wurde 1990 gegründet. Der Verein hat sich als Ziel gesetzt ein möglichst breites Angebotsnetzwerk für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige in Jena zu schaffen. Aus diesem Engagement ist unter anderem das gemeinnützige Tochterunternehmen Saale Betreuungswerk hervorgegangen. Dieses begleitet und unterstützt Menschen mit Behinderung auf ihren individuellen Lebenswegen. Getreu dem Motto „Zusammen ein Ganzes“ helfen sie Betroffenen ein möglichst normales Leben zu führen, von der Kindheit bis ins hohe Alter.





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