Radfahrerin stirbt: ADFC beklagt die nicht den Vorschriften entsprechende Querungsmöglichkeit an der Rudolstädter Straße

28.01.20 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKommentare deaktiviert für Radfahrerin stirbt: ADFC beklagt die nicht den Vorschriften entsprechende Querungsmöglichkeit an der Rudolstädter Straße

(red + Content des ADFC Jena) – Letzte Woche starb eine Radfahrerin bei der Überquerung der Schienen an der Ringwiese bei der Kollision mit einer Straßenbahn. Die Verkehrsverbände VCD und ADFC riefen deshalb gestern zu einer Mahnwache am Unfallort an der Kreuzung Ammerbacher Straße / Rudolstädter Straße auf.

Der dritte tödliche Radfahrerunfall in nur drei Monaten zeige aus Sicht der Verkehrsverbände wie wichtig es sei, die bereits bekannten Problemstellen systematisch und zügig zu entschärfen. Dabei gehe es darum, zu berücksichtigen, dass Menschen nicht wie Maschinen funktionieren, sondern auch im Straßenverkehr manchmal unaufmerksam seien. Deshalb sei zu fordern, dass Straßen so umgebaut werden müssten, dass schlimme Unfälle vermieden werden.

„Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, hat keine Schutzhülle. Es geht um eine fehlerverzeihende Infrastruktur“, erklärte Jennifer Schubert vom VCD Jena. Barbara Albrethsen-Keck vom ADFC Jena-Saaletal wies darauf hin, dass „speziell dieser Kreuzung eine reguläre Querungsmöglichkeit für Radfahrer“ fehle – also eine, den Vorschriften entsprechende.

Noch ist unklar, warum die Frau die herannahende Straßenbahn nicht wahrgenommen hatte und mit ihrem E-Bike über die Gleise fuhr. Die Kreuzung sei, wie es hieß, vor nicht allzu langer Zeit umgebaut worden, so dass die Straße in Richtung Straßenbahngleis halbseitig vor einer Sperrbake und einem Einbahnstraßenschild endet. Zudem warnt bei herannahenden Zügen ein rotes Ampelmännchen und ein rotes Fahrrad leuchtet auf.

Die Geschäftsführung des Jenaer Nahverkehrs drückte inzwischen ihr Mitgefühl aus: „Die Nachricht von dem schweren Unfall mit Todesfolge erfüllt uns alle mit großer Betroffenheit und tiefer Trauer. Unsere Gedanken sind bei der Verunglückten und ihrer Familie“, so Steffen Gundermann, Geschäftsführer des Jenaer Nahverkehrs. Man fühle mit dem Fahrpersonal, den Einsatzkräften und Fahrgästen und danke den Helfern vor Ort.

Indes musste Jennifer Schubert vom Verkehrsclub Deutschland gestern einräumen, dass die vorigen Donnerstag tödlich verunglückte 28-jährige Radlerin an der Kreuzung vor dem Unfall sämtliche Schilder und Hinweise wohl unbeachtet gelassen hatte.





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