„Jahresempfang mit Minister Tiefensee“ (Teil 1): Uniklinik Jena setzt Innovationskurs fort – Neuer Sonderforschungsbereich startet im Juli

30.06.15 • JEZT AKTUELL, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Jahresempfang mit Minister Tiefensee“ (Teil 1): Uniklinik Jena setzt Innovationskurs fort – Neuer Sonderforschungsbereich startet im Juli

JEZT -  Der Vorstand des Universitaetsklinikums Jena, - Dr Jens Maschmann - Dr Brunhilde Seidel-Kwem - Prof Dr Klaus Benndorf - Foto © UKJ

Der Vorstand des Universitätsklinikums Jena: (v. l. n. r.) Dr. Jens Maschmann, Medizinischer Vorstand, Dr. Brunhilde Seidel-Kwem, Kaufmännischer Vorstand und Sprecherin des Vorstandes, Prof. Dr. Klaus Benndorf, Dekan der Medizinischen Fakultät und Wissenschaftlicher Vorstand – Foto © UKJ

Ein neuer Sonderforschungsbereich, ein reformierter Medizinstudiengang und neue Wege in der Pflegeausbildung: Diese innovativen Strukturen und Projekte begleiten beispielhaft die positive Entwicklung des Universitätsklinikums Jena (UKJ). Dafür sprechen auch die Zahlen in der Krankenversorgung: 2014 wurden wie im Vorjahr erneut über 52.600 Patienten am einzigen Thüringer Uniklinikum stationär versorgt. Einen deutlichen Anstieg gab es bei den ambulant versorgten Patienten: Hier lag die Fallzahl 2014 bei fast 272.000, rund 8.000 mehr als noch 2013. Im Juli beginnen zudem die Bauarbeiten für zwei neue Pflegestationen mit Platz für 72 Patienten. Diese Maßnahme ergänzt die aktuellen Bauarbeiten für den zweiten Bauabschnitt des Klinikums und des Parkhauses.

Beim Jahresempfang des UKJ am 25.06.2015 sagte Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee: „Das Universitätsklinikum Jena ist ein starker Motor auf dem Gebiet der Gesundheits- und Lebenswissenschaften im Forschungsstandort Thüringen.“ Das zeigten nicht nur der jüngste Erfolg bei der Einwerbung eines Sonderforschungsbereiches der Deutschen Forschungsgemeinschaft, sondern auch die zahlreichen Projekte und Kooperationen im Bereich der Infektionsprävention und -forschung. Mit der Reform des Medizinstudiums sei ein wichtiger Schritt getan, um angehende Mediziner frühzeitig für eine Tätigkeit als niedergelassener Arzt, in der klinischen Versorgung oder im Forschungsbereich zu gewinnen. Tiefensee: „Mit dieser Reform wird die zielorientierte Ausbildung hoch qualifizierter Fachkräfte für Thüringen weiter verbessert.“

Der reformierte Studiengang Humanmedizin wurde im vergangenen Wintersemester eingeführt. Kern des „Jenaer Neigungsorientierten Medizinstudiums – JENOS“ ist die Wahl einer von drei Linien (klinisch-orientiert, ambulant-orientiert oder forschungs-orientiert) im zweiten Studienabschnitt: „Damit erleichtern wir unseren Absolventen den gezielten Einstieg in das Berufsleben und können noch stärker praxisnahe Akzente in der Ausbildung setzen“, erklärt Prof. Dr. Klaus Benndorf, Dekan der Medizinischen Fakultät und Wissenschaftlicher Vorstand des UKJ. Er ist auch Sprecher des neuen Sonderforschungsbereichs (SFB) „ReceptorLight“: Dort untersuchen Wissenschaftler aus Jena und Würzburg ab Juli mit modernster Lichtmikroskopie die Funktion von Membranrezeptoren der Zelle. Die Mediziner, Physiker, Chemiker, Biochemiker und Biologen wollen sowohl neue Erkenntnisse zur Arbeitsweise dieser Sensoren in der Zellmembran gewinnen, als auch die Hochleistungs-Lichtmikroskopie methodisch weiterentwickeln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert den SFB für vier Jahre mit über zehn Millionen Euro.

Die konstant hohe Auslastung bei den stationären Patienten und der deutliche Anstieg bei den ambulant versorgten Patienten sei ein starker Beweis für das Vertrauen der Patienten und Zuweiser in das UKJ, betonte Dr. Jens Maschmann, Medizinischer Vorstand am UKJ. Wichtig sei daher auch der Ausbau tagesklinischer Behandlungsangebote: „Nicht jeder Patient muss über Nacht im Klinikum bleiben. Durch tagesklinische Behandlungsansätze, bei denen Experten verschiedener Disziplinen eng verzahnt zusammenarbeiten, kann ein kostenintensiver stationärer Krankenhausaufenthalt vermieden werden“, so Dr. Maschmann. Aktuell werde u.a. ein Konzept für eine Tagesklinik für Demenzpatienten entwickelt.

Weiter intensivieren werde das UKJ auch die Infektionsprävention und den Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen. So koordiniert das UKJ etwa das thüringenweite „AlertsNet“: Das gemeinsame Netzwerk von über 50 Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen und mikrobiologischen Laboren in Thüringen verschärft den Kampf gegen Krankenhausinfektionen. Im Rahmen des „AlertsNet“ werden zum ersten Mal in Deutschland nahezu flächendeckend in einem Bundesland die Daten von Patienten zusammengeführt, bei denen krankheitsauslösende Keime im Blut nachgewiesen wurden. „Neben dem Schutz unserer Patienten sehen wir es als einzige Uniklinik im Freistaat auch als unsere Aufgabe, solche Netzwerke in Thüringen auszubauen“, so Dr. Maschmann. Patientenversorgung, Lehre und Forschung brauchen Expertise und Engagement – aber auch gesicherte Rahmenbedingungen. „Daher investieren wir u.a. in neue Medizintechnik und in Personal“, so Dr. Brunhilde Seidel-Kwem, Kaufmännischer Vorstand und Sprecherin des Vorstandes.

Den Festvortrag beim Jahresempfang des UKJ mit über 200 Gästen hielt Prof. Dr. Axel Brakhage, Direktor des Jenaer Leibniz-Institutes für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut, aus Jena.

[Fortsetzung folgt morgen in TEIL 2]





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