Ist die die International Astronomical Union weiterhin eine ziemlich humorlose Gesellschaft oder geht sie auf orginelle Namensvorschläge für tektonische Besonderheiten auf Plutomond Charon ein?
Es ist Ihnen bestimmt schon einmal aufgefallen: Tektonische Besonderheiten – sprich: Berge, Schluchten, Krater und Ebenen – auf fernen Planeten und deren Trabanten wurden stets nach mythologischen Göttern, Halbgöttern, nach Raumfahrzeugen oder Entdeckern benannt. Hüter dieser Namensgebung ist die International Astronomical Union (IAU), also genau diejenige Gesellschaft, deren Experten 2006 Pluto den Planetenstatus aberkannten oder die NASA ständig ermahnen, den marsianischen Kraterberg, der gerade vom „Curiosity“-Rover erkundet wird, „Mount Sharp“ zu nennen, weil er nämlich „den offiziellen Namen Aeolis Mons“ trägt. In der Betrachtung von Außenstehenden ist die IAU ein staubtrockener, humorloser Haufen von Fachidioten, die den Spaß an der Raumfahrt mit ihren Entscheidungen betulich ausbremsen. Das könnten diese Herren und Damen aber nun gründlich ändern.
Lange bevor die NASA-Sonde „New Horizons“ den jetzt „(134340) Pluto“ genannten Zwergplaneten errreichte und in zuvor nie erreichter Auflösung fotografiert hat, rief die amerikanische Weltraumorganisation weltweit dazu auf, den zu entdeckenden Dingen auf dem größten Plutomond „Charon“ Namen zu geben. Vorschläge, vor allem aus der Welt der Science Fiction und Fantasy, trafen zuhauf ein. Wohlwissend, dass die IAU ihre eigenen Regeln hat und z.B. im Jahr 2007 verhinderte, dass der neu entdeckter Plutomond „Vulcan“ heißen durfte – in Anlehnung auf den Heimatplaneten von Mr. Spock aus „Star Trek“ – (er trägt nun den Namen „Styx“), hat die NASA der IAU nun eine Auswahl von originellen, nicht-mythischen Namensvorschlägen für Berge, Schluchten, Krater und Ebenen auf „Charon“ übersandt; dies gleich mit einer Karte, wo die Namen passen könnten. Und sie hat im Grunde gar nicht mal so schlechte Chancen damit, denn, da sie selbst erstmals Fotos und Karten des Mondzwerges des Zergplaneten liefert, darf sich die NASA dort sozusagen „austoben“.
Hier also einige der NASA-Vorschläge aus dem Bereich Science-Fiction und Fantasy: Kirk, Spock, Sulu und Uhura (alle aus „Star Trek“), Vader, Skywalker und Leia Organa (aus der „Star Wars“ Saga), Mordor (aus „Herr der Ringe“). Wer die komplette Vorschlagsliste anschauen möchte, der findet sie HIER; Mastermind hinter der Aktion war im Übrigen Mark Showalter vom SETI-Institut.
Jetzt muss die IAU die NASA-Vorschläge prüfen und ihnen „nur“ noch zustimmen. Aber genau darin liegt das Problem. Zumindest haben die Damen und Herren von der International Astronomical Union nun die Riesenchance, ihr verstaubtes Image etwas aufzupolieren und die Begeisterung an Weltraumfahrt und Astrophysik rapide zu steigern. Und wie man hört, sieht es die IAU gern, wenn Namensvorschläge schon eine Weile in Gebrauch sind, was bei dem „Herrn der Ringe“, „Star Wars“ und vor allem „Star Trek“ ja durchaus der Fall ist.
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