„Wird die Schillerpassage zur Flüchtlingsunterbringung geöffnet?“: Jena denkt über ungewöhnliche Lösungen nach – Kleiderspender werden dringend gesucht
(JEZT / JENAREPORTERIN HEIKE FISCHER) – In Jena müssen von nun ab pro Woche rund 150 Flüchtlinge aus Asien, Süd-Osteuropa und Afrika untergebracht werden. Da sind bei der Frage „Wo sollen die geflohenen Menschen vorübergehend leben?“ kreative Lösungen dringend gesucht. Gut, dass engagierte Bürgerinnen und Bürger im Frühsommer – aus ganz anderen Beweggründen zwar aber nun enorm hilfreich – eine Liste von knapp 80 Standorten für potentielle Wohnnutzung beim Stadtentwicklungsdezernat eingereicht haben, denn in dieser Liste verbergen sich einige wirklich gute Standorte.
So ist es denkbar, etwa 80 bis 100 Flüchtlinge in den leerstehenden „Möbel Koch“ Gebäuden in Spitzweidenweg unterzubringen, etwa 20 könnten Zuflucht im leerstehenden Laden- und Wohnungsgebäude in der Saalbahnhofstraße direkt neben der Feuerwehr finden und wenn man gar die „Schillerpassage“ in der Wiesenstraße für Migranten öffnen könnte, fänden dort gleich etwa 500 bis 600 Personen Obdach. Es darf spekuliert werden, wie lange es dauern wird, bis diese Optionen von der Stadt Jena gezogen bzw. bezogen werden. Besser als die Schließung von Turn- und Sporthallen wäre dies allemal.
Derweil suchen andere engagierte Bürgerinnen und Bürger in Jena-Winzerla warme Kleidung für Flüchtlinge. Dort sind derzeit etwas mehr als 50 junge Männer und ein Kind in der Turnhalle der Goetheschule untergebracht, die allesamt in Sommerkleidung angekommen sind. Das Stadtteilbüro Winzerla koordiniert die Hilfe und veröffentliche gestern folgenden Aufruf, der auch auf Facebook weiter verbreitet wurde:
„Wir sind Privatpersonen, sammeln aber in Absprache mit der zuständigen Sozialarbeiterin Spenden für die Notunterkunft in Jena-Winzerla. Gesucht wird wettergerechte Männerkleidung in Größe M/L sowie Bettdecken und -bezüge. gez. Tim Enderling“
Die Kleidung wird in Privatwohnungen gesammelt. Kontakt bekommt man unter den Telefonnummern 0176 9682 8441 oder 0176 9984 1631. Wer helfen möchte und Kleidung und Bettwäsche spenden kann, soll sich bitte an diese beiden Kontaktnummern wenden.
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