Augenmediziner Prof. Dr. Daniel Meller ist neu am UKJ: Der neuberufene Professor für Augenheilkunde und Klinikdirektor etabliert neue Therapien in Jena
„Der OP-Saal fühlt sich fast schon heimisch an“, sagt Daniel Meller (Foto), während er auf die hohen, noch komplett leeren Bücherschränke in seinem Büro blickt. Seit Anfang September ist der 49-Jährige an der Friedrich-Schiller-Universität Professor für Augenheilkunde und Direktor der Augenklinik des Universitätsklinikums Jena (UKJ).
Daniel Meller ist im Ruhrgebiet aufgewachsen und hat in Bochum Medizin studiert. Seine Facharztausbildung absolvierte er an der Universitäts-Augenklinik in Bonn. Vom „geschärften Blick, der oft schon ohne aufwändige Messungen oder Laboruntersuchungen zur Diagnose und der notwendigen Therapie führt“, rührt seine Begeisterung für das Fach. Prägend für seine wissenschaftliche Arbeit war ein dreijähriger Forschungsaufenthalt am Bascom Palmer Eye Institute der University of Miami.
Hier beschäftigte er sich mit Stammzellen aus dem äußeren Randbereich der Hornhaut und deren Einsatz zur Rekonstruktion der Augenoberfläche. „Nach mechanischen Verletzungen oder auch Verätzungen kann man durch die Transplantation solcher Stammzellen die Regeneration der Hornhaut erreichen“, beschreibt Professor Meller ein von ihm mitentwickeltes Verfahren, dass er auch in Jena etablieren will.
Dazu möchte er eine Gewebebank aufbauen, in der Stammzellen, Hornhäute und auch Amnionmembranen vorgehalten werden. Diese auch als Eihaut bezeichnete innerste Schicht der Plazenta eignet sich wegen der enthaltenen Wachstumsfaktoren sehr gut zur Rekonstruktion der Augenoberfläche und als Biomatrix für die Stammzellen. Ein weiterer Schwerpunkt sind Untersuchungen an Tumoren des äußeren Auges, in diesem Bereich wird Daniel Meller molekularbiologische Forschungsarbeiten an Tumorzelllinien fortsetzen.
Von der Augenklinik des Universitätsklinikums Essen, an der er seit 2000 als Oberarzt arbeitete und zuletzt als stellvertretender Klinikdirektor die Abteilung für Erkrankungen des vorderen Augenabschnitts leitete, bringt Daniel Meller umfangreiche operative Erfahrung mit. Die möchte er natürlich weitergeben: „Ich habe die jungen Assistenzärzte in Jena als sehr wissbegierig kennengelernt.“ Der neue Direktor plant die Erweiterung des Operations- und Behandlungsspektrums der Klinik.
So wird ein neues Gerät zur schonenderen operativen Behandlung bei Grauem Star schon im OP getestet, auch der Einsatz modernster Laser ist vorgesehen für die Katarakt-Chirurgie. Für die operativen Korrekturen der Fehlsichtigkeit soll ein refraktives Zentrum entstehen, und auch im Bereich der Glaukom- und Hornhautchirurgie will Daniel Meller neue, weniger invasive Verfahren etablieren, z.B. die Hornhauttransplantation in Schichten.
Konkrete Vorstellungen hat der erfahrene Hochschullehrer auch davon, wie er die Studierenden für sein Fach gewinnen möchte: mit fächerübergreifender Lehre, Kursangeboten im SkillsLab und einer sehr guten Betreuung im Praktischen Jahr. Ausgewählte Vorlesungen in englischer Sprache sollen die Nachwuchsmediziner auf das wissenschaftliche Arbeiten vorbereiten.
Bevor er sich dann dem Skript für eine Fachpublikation zuwendet, das eine Doktorandin aus Essen geschickt hat und das er noch vor der Chefvisite durchsehen möchte, beschreibt Professor Meller sein Ziel: „Gemeinsam mit den Mitarbeitern möchte ich einen hervorragenden Ruf der Augenklinik erarbeiten, Jena bietet das ideale wissenschaftliche und technologische Umfeld dafür.“
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