Die Polizei rät zur Vorsicht: Angebliche Flüchtlinge ziehen derzeit in Jena von Haustür zu Haustür und betteln dort um Geld
Nach Erkenntnissen der Jenaer Polizei haben in den letzten Tagen offenbar ausländische Personen bzw. Personen mit Migrationshintergrund vor Schulen und auch an Haustüren im Stadtgebiet um Spenden gebeten. Sie gaben vor, kein Deutsch zu sprechen und legten den Schülerinnen und Schülern bzw. Haus-/Wohnungsinhabern Zettel mit der entsprechenden Bitte vor. Teilweise gaben sie vor, Flüchtlinge aus Syrien oder dem Balkan zu sein.
Nach Aussage eines Vaters, der den Fall der Polizei mitgeteilt hat, spendete ein Freund seines Sohnes 10 Euro seines Taschengeldes. Dieser Betrag ist insbesondere für Minderjährige nicht unerheblich. Später haben die Kinder den Mann auf dem Rummel an einem Spielautomaten gesehen. Offenbar nutzen die Betrüger die akute Flüchtlingssituation und die kindliche Gutmütigkeit und Leichtgläubigkeit aus, um Bargeld zu erbeuten. Auch Gewerbetreibende meldeten der Polizei Bettler in ihren Geschäften.
Der Polizei sind unterschiedliche Vorgehensweisen der Betrüger bekannt. Zum einen gibt es eine Gruppe, die vorgibt, aufgrund einer Notlage Geld zu benötigen. Mit meist handgeschriebenen Zetteln in schlechtem Deutsch (Größen von etwa A5 oder A6) bitten sie um Spenden für die Familie oder für Medikamente o.ä. Sie scheuen sich nicht davor, an Wohnungs- oder Haustüren zu klingeln, in Geschäften zu betteln oder vor Schulen Kinder anzusprechen. Andere betteln oft mit Spendenlisten um Geld für „Taubstumme“ oder „Behinderte“.
„Wir warnen davor, Geld auf der Straße oder an der Haustür zu spenden, wenn insbesondere der Verein bzw. die Institution nicht klar erkennbar ist und die Sammler sie bedrängen. Wir raten, die Anfrage deutlich abzulehnen. Sollten Sie bedrängt werden, rufen Sie die Polizei. Sagen Sie den Bettlern auch, dass Sie die Polizei rufen. Dann lassen diese üblicherweise von Ihnen ab. Lassen Sie die Bettler nicht ins Haus. Hier besteht die Gefahr, Opfer eines Trickdiebstahls zu werden“, so die Ratschläge der Polizei.
Insbesondere persönliche Daten wie Telefonnummer, E-Mail-Adressen oder Wohnanschrift in Listen einzutragen kann problematisch sein. Damit können potentielle Täter das Lebensumfeld ausspähen und die gewonnenen Erkenntnisse möglicher Weise nutzen, um in ein Haus oder eine Wohnung einzubrechen.
« Bauministerin Keller will Belegungshindernisse für sozialen Wohnraum lockern – Stadtrat Dr. Thomas Nitzsche fragt: „Wer kontrolliert denn die Städte und Gemeinden?“ Der RADIO JENA Programmtipp: „STADTRAT LIVE“ ab 17 Uhr aus dem Rathaus mit vielen interessanten Themen »