„Und die Kritik reißt nicht ab“: Jenas OB wird jetzt auch von der Jüdischen Landesgemeinde hart angegriffen

28.09.15 • JEZT AKTUELL, POLITIK & URBANES LEBEN, STARTKeine Kommentare zu „Und die Kritik reißt nicht ab“: Jenas OB wird jetzt auch von der Jüdischen Landesgemeinde hart angegriffen

JEZT - Bericht der WELT ueber Dr. Albrecht Schroeter - Abbildung © MediaPool Jena

(JEZT / JÜDISCHE LANDESGEMEINDE THÜRINGEN / OTZ) – Dem Jenaer Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter wird von mehreren Seiten vorgeworfen, sich anti­semitisch geäußert zu haben. Nun reihte sich auch Reinhard Schramm, der Landesvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Thüringens, in den Kreis der Kritiker ein.

In einer Erklärung fühlt sich Schramm durch die Worte Schröters an alte Zeiten erinnert, als es in Deutschland hieß „An allem sind die Juden schuld“. Der Landesvorsitzende der Jüdischen Gemeinde: „Es gibt den andauernden israelisch-palästinensischen Konflikt, dessen Lösung nicht in Sicht ist. Aber nicht dieser Konflikt verursacht die Massenflucht von Millionen Muslimen und die damit einhergehenden Ängste von Teilen der deutschen Bevölkerung. Hunderttausende Tote im Bürgerkrieg in Syrien und im Irak, der Mordterror des Islamischen Staates, die Unmenschlichkeit gegen die jesidische, christliche, kurdische und andere Minderheiten, die Zustände in Afghanistan – das sind die unmittelbaren Ursachen.“

Schramm weiter an die Adresse des Jenaer Oberbürgermeisters: „Die Flüchtlinge fragen nach den Schuldigen für ihre Tragödie und Teile der deutschen Bevölkerung fragen nach den Schuldigen für ihre Ängste.“ Wenn Schröter die Schuld­suchenden in Richtung Israel als Sündenbock lenke, erklärte Reinhard Schramm, bediene er damit das uralte Klischee, die Juden seien schuld und damit „begünstigt er Antisemitismus sowohl bei den Flüchtlingen als auch bei der Bevölkerung. Das Klischee stimmte weder im Mittelalter, noch stimmt es heute. Und doch führte es zu Pogromen.“

Der Jenaer Oberbürgermeister war derweil nach Angaben der Ostthüringer Zeitung nicht in unserer Stadt, um ggf. zu den Vorwürfen Schramms Stellung zu nehmen. Wie die OTZ aus der Stadtverwaltung erfahren haben will, weilte er am Wochenende zu Gesprächen mit Palästinensern in Ramallah. Dort sei es u.a. um Städtepartnerschaften gegangen, die eine friedliche Entwicklung in Nahost befördern sollen, schreibt die Lokalzeitung.





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