„Reformationstag“: Als Martin Luther in der Jenaer Sadtkirche in einer 90-minütigen Predigt mit „Karlstadt“ abrechnete

31.10.15 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Reformationstag“: Als Martin Luther in der Jenaer Sadtkirche in einer 90-minütigen Predigt mit „Karlstadt“ abrechnete

JEZT - Lutherjahr 2017 - Symbolbild © MediaPool Jena

Das „Lutherjahr“ 2017 – Symbolbild © MediaPool Jena

(JEZT / JENAKULTUR) – Eine kleine Rückschau anlässlich des diesjährigen Reformationstages: Martin Luther war zwischen 1522 und 1537 mindestens elf Mal in Jena. Erstmals machte er hier am 3. März 1522 Station. Zu dieser Zeit lebte er als „Junker Jörg“ getarnt auf der Wartburg, musste aber unbedingt für einige Tage nach Wittenberg. Die geheime Mission blieb unerkannt.

Riskant und unaufschiebbar waren auch Luthers Aufenthalte in Jena und weiteren Orten des Saaletales im August 1524. Sie waren verbunden mit dem Namen seines einstigen Verbündeten Andreas Bodenstein (1486-1541). Der Mann, der sich auch „Karlstadt“ nannte, hatte Luthers gewaltlosen Weg theologischer Neuorientierung verlassen und war zu allem bereit, wie erste Übergriffe auf Klöster zeigten. In der dicht gefüllten Jenaer Stadtkirche rechnete Luther damals während einer 90-minütigen Predigt mit dem anwesenden Karlstadt ab – die eskalierende Situation änderte das freilich nicht.

JEZT - Oelbild von Reformator Martin Luther - Abbild © MediaPool Jena

Ölbild von Reformator Martin Luther – Abbild © MediaPool Jena

Unsere 1558 gegründete Jenaer Universität ist ebenfalls ein durch Luther verursachtes – wenn auch spätes – Kind der Reformation. An Martin Luther in Jena erinnern u.a. auch:

– Die Stadtkirche St. Michael. Von der um 1500 entstandenen, mit Rankenornamenten geschmückten Kanzel, predigte Luther mehrfach. Dieser direkt gegenüber ist die Grabplatte für den Reformator aus der Werkstatt des Bronzegießers Johann Ziegler in Erfurt angebracht
– Das Hotel „Schwarzer Bär“ am Lutherplatz, in welchem Luther mehrfach übernachtete. Ein Gemälde im Foyer erinnert daran
– Das 1858 geschaffene Denkmal für den Universitätsgründer Johann Friedrich I. (im Volksmund auch „HanFried“ Denkmal genannt) auf dem historischen Markt
– Die Universitätsbibliothek, die 1549 von Wittenberg nach Jena kam. Kostbare Drucke der Reformationszeit, darunter auch Luthers Handexemplare des Alten und des Neuen Testaments mit handschriftlichen Eintragungen, gehören ebenso zum Bestand wie 35 Bände Aufzeichnungen des Theologen Georg Rörer.





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