Die derzeitige Verteilung der Flüchtlinge im Freistaat Thüringen nach Angaben des Statistischen Landesamtes (Stand: 22.10.2015)
(JEZT / FREISTAAT THÜRINGEN / OTZ) – Die Bundesrepublik Deutschland muss derzeit einen zuvor nicht gekannten Zustrom von Flüchtlingen aus Asien, Afrika und Süd-Ost-Europa bewältigen. Verteilt werden die geflüchteten nach dem sog. „Königsteiner Schlüssel“ auf die einzelnen Bundesländer. Laut dem Thüringer Landesverwaltungsamt sind alleine in diesem September 4.577 Flüchtlinge in den beiden Erstaufnahmestellen des Freistaats neu registriert worden. Aber gerade in diesem Sommer musste man feststellen: jede Flüchtlingszahl stellt nur eine Momentaufnahme dar, die sich mit jedem Tag weiter verändert. Doch wie sieht es um die Auf- und Verteilung der Flüchtlinge in unserem Bundesland aus?
Hierzu gibt eine Grafik der Ostthüringen Zeitung Aufschluss, die Tina Puff aus Zahlen des Thüringer Landesamtes für Stattitik zusammengestellt hat. Hierbei hat die OTZ die Flüchtlingszahlen mit den Einwohnerzahlen der Thüringer Städte und Kreise ins Verhältnis gesetzt, denn die Ramelow-Landesregierung weist per Verordnung – diese wurde zuletzt im Dezember 2014 aktualisiert – an, dass Kreise und kreisfreie Städte Flüchtlinge entsprechend ihres bisherigen Bevölkerungsanteils an der Gesamtbevölkerung Thüringens (= zum letzten Jahresende waren dies 2.156.759 Menschen) aufzunehmen haben. So muss die Landeshauptstadt Erfurt für 9,5 Prozent aller Flüchtlinge in Thüringen eine Unterkunft finden, Jena für 5,0 Prozent und Gera für 4,4 Prozent der Geflüchteten.
Ausnahmen davon gelten alleine für die kreisfreie Stadt Suhl und den Saale-Holzland-Kreis, da beide wegen der Erstaufnahme in Suhl-Friedberg und Eisenberg von der Pflicht der kommunalen Unterbringung befreit wurden. Dort warten derzeit rund 1.800 Flüchtlinge (= Suhl) und 892 (Landkreis Saale-Holzland inkl. dem Notquartier in Hermsdorf ) auf ihre Weiterverteilung. Jedoch scheint dies nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein, denn nach den Worten von SHK-Sprecherin Claudia Bioly gegenüber der OTZ, rechne man damit, dass der Landkreis spätestens im Januar ebenfalls Flüchtlinge kommunal unterzubringen hat.
In anderen Zahlen ausgedrückt rangiert unsere Stadt hierbei mit 127 Jenaern pro zugewiesenem Flüchtling lediglich auf Rang 6 der „Hitliste“. Am stärksten belastet wurde der Landkreis Gotha mit statistisch einem Flüchtling pro 102 Landkreisbewohnern, gefolgt vom Landkreis Nordhausen mit 107 Bewohnern auf jeden Neu-Flüchtling und dem Kyffhäuserkreis mit 109. Das Schlusslicht ist statistisch gesehen der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Hier ergeben sich 211 Einwohner auf jeden Flüchtling, der seit Januar neu im Kreis ankam.
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