„NSU-Prozess“: Beate Zschäpt schweigt wohl noch bis Anfang Dezember, dafür will jetzt aber Ralf Wohlleben auspacken!
(JEZT / TIM SCHWARZ) – Eigentlich wollte Beate Zschäpe gestern ihr jahrelanges Schweigen im „NSU“-Prozess brechen, doch erst einmal muss die 6. Strafkammer am Oberlandesgericht über die Entpflichtung der drei Alt-Verteidiger der Hauptangeklagten im Münchner Prozess – Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm – entscheiden sowie eine andere Kammer des Oberlandesgerichts über den Befangenheitsantrag der Verteidigung des Mitangeklagten Ralf Wohlleben gegen die 6. Strafkammer.
Das dauert und dann ist da auch noch Beate Zschäpes neuester Anwalt, Hermann Borchert. Er ist ihr insgesamt fünfter Verteidiger und dieses Mal von Zschäpe als Wahlverteidiger legitimiert. Der will sich in das Verfahren schnell einarbeiten, macht aber erst einmal Urlaub – nach seinen eigenen Worten „lange geplant“ – und steht nicht vor dem 7. Dezember wieder für Gerichtsangelegenheiten bereit. So lange wird Beate Zschäpe wohl noch schweigen.
Eine brisante Entwicklung ganz anderer Art gab es heute noch in München zu erfahren: Ralf Wohlleben, Jenaer Lokalgröße der NPD und einst Mitglied der „Kameradschaft Jena“, einer Vorfeldorganisation des „Nationalsozialistischen Untergrunds“, will reden. Das jedenfalls meldete der SPIEGEL, nach dessen Informationen Wohlleben eine Aussage vorbereite. Offensichtlich will er für den Fall gewappnet sein, dass Zschäpe ihn belastet, um sich selbst vor einer allzu harten Strafe zu schützen. Ralf Wohlleben gehört laut Anklageschrift bisher „nur“ zu den Unterstützern des „NSU“, aus Zschäpes Richtung hieß es aber zuletzt, die Angeklagte wolle Namen von Helfern bei den angeklagten Taten – also den Morden, Bombenanschlägen und Überfällen – benennen. „Kein Kommentar“, hieß es dazu von seiner Verteidigerin Nicole Schneiders.
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