„Gletschermann Ötzi“: Forscherteam unter Beteiligung von Jenaer Wissenschaftlern findet Magengeschwür-Erreger in der 5.000 Jahre alten Mumie
Ötzi, der mumifizierte Gletschermmann aus der Kupferzeit, hat uns ja schon einige Fakten zum Leben der Spezies Mensch vor Tausenden von Jahren verraten. Man weiß inzwischen, dass er Bauer war und wohl auf der Flucht in die Berge an einem Pfeilbeschuss starb. Seine Werkzeuge und Kleidungsstücke konnten rekonstruiert werden, man weiß, was er zuletzt gegessen hatte und man fand Tätowierungen auf seiner Haut. Nach der kompletten Entschlüsselung des Ötzi-Genoms im Jahre 2011 schienen jedoch die Optionen an spektakulären Einblicken in seine Vergangenheit zunächst erschöpft zu sein.
Einem internationalen Wissenschaftlerteam unter maßgeblicher Beteiligung von Forschern des Jenaer Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte ist es nun jedoch gelungen, im Mageninhalt Ötzis das Bakterium „Helicobacter pylori“ nachzuweisen, das heute die Hälfte aller Menschen in sich trägt. Es handelt sich um den bisher ältesten Beleg des Bakteriums, wie die Forscher in der neuesten Ausgabe des Fachmagazins „Science“ berichten.
Es sei sogar eine aggressive Variante des Bakteriums gewesen, das Magengeschwüre und Magenkrebs verursachen kann, so die Forscher. Dem Bericht zufolge stellt diese Entdeckung sogar die bisherigen Annahmen zu den verschiedenen Einwanderungsbewegungen in Europa in Frage. Die etwa 5.300 Jahre alte Gletschermumie war vor etwa 25 Jahren in den Ötztaler Alpen im Grenzgebiet von Italien und Österreich gefunden worden.
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