Die Projektgruppe „Laboratorium der Objekte“ präsentiert heute Abend ihre Ergebnisse an der Friedrich-Schiller-Uni Jena
(JEZT / FSU) – „An Objekten lehren und lernen“, so lautete eine Initiative der Stiftung Mercator unter dem Obertitel „SammLehr“, die in den Jahren 2013 bis 2015 umgesetzt worden ist. Die Friedrich-Schiller-Universität (FSU) war mit der Projektgruppe „Das Laboratorium der Objekte“ eine von acht geförderten Institutionen.
In diesem Zeitraum wurden rund zehn, zumeist interdisziplinäre Lehrveranstaltungen unterstützt, die sich unter einem bestimmten Rahmenthema mit einer oder sogar mehreren Universitätssammlungen auseinandergesetzt haben. Beteiligt waren daran so verschiedene Fächer wie Geschichtswissenschaft, Volkskunde/Kulturgeschichte, Botanik, Kunstwissenschaft, Ur- und Frühgeschichte sowie die Wissenschaftsgeschichte und die Biologiedidaktik.
Am heutigen Donnerstag, dem 11. Februar 2016, findet das Projekt seinen vorläufigen Abschluss. Dann zieht die Projektgruppe Bilanz und stellt die entstandenen Publikationen in kurzen Präsentationen vor. Der Verlag wird zudem mit einem Büchertisch vertreten sein. Im Gespräch sollen aber auch Perspektiven für die weitere Arbeit an und mit den Sammlungen entworfen werden. So ist am Ende des Abends die erste Fassung eines Films zu sehen, der an der Bauhaus-Universität in Weimar entsteht. Er unternimmt den Versuch, eine Jenaer Sammlung von Lehrfilmen bilderarchäologisch freizulegen. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr im Kleinen Rosensaal (Fürstengraben 27). Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.
Das Besondere am Projekt „SammLehr“ war u. a., dass in jedem Seminar die Möglichkeit bestand, die Arbeit in Form eines kleinen Buches zu dokumentieren und zu publizieren. Die teilnehmenden Studierenden haben auf diese Weise nicht nur die Tradition der Lehrsammlungen und damit einen Teil der damit verbundenen Fachgeschichte kennengelernt. Sie mussten auch viel schreiben. Dazu haben sie sich jeweils ein Objekt aus den behandelten Sammlungen ausgewählt und dessen Geschichte so exakt wie möglich erforscht. Oft waren die Informationen spärlich und es klafften mitunter große Lücken in den ‚Biografien’ der Sammlungsdinge auf. Dann wiederum stießen sie auf unerwartete Spuren, fanden Dokumente, an die sich niemand mehr erinnerte. Sie recherchierten und sprachen mit Menschen, die jetzt oder früher einmal mit den Objekten umgegangen sind. So hatten schließlich alle etwas zu erzählen. „Die Geschichte der Objekte aus Universitätssammlungen ist immer auch ein Stück Wissenschaftsgeschichte und zeigt nicht zuletzt, wie Wissen in unterschiedlichen Zeiten vermittelt und anschaulich gemacht worden ist“, weiß Prof. Dr. Steffen Siegel, der die Projektgruppe an der Universität Jena geleitet hat.
Hervorgegangen ist daraus die Reihe „Laborberichte“, die im Weimarer VDG-Verlag erscheint. Von den insgesamt zehn Bänden liegen inzwischen sieben vor; die restlichen drei sind in Druck. „Das ist für den kurzen Zeitraum sehr beachtlich“, sagt Kerrin Klinger, die die Projektgruppe koordiniert hat. Hervorzuheben ist, dass in der Reihe auch zwei didaktisch ausgerichtete Bände enthalten sind. Ein Arbeitsbuch zeigt, was es zu beachten gilt, wenn man eine Objektbiographie schreiben will. Entwickelt wurde es vom Schreibzentrum der FSU, das die Studierenden beim Verfassen ihrer Texte unterstützt hat. Ferner führt ein Buch zur Hochschuldidaktik an Beispielen vor, welche verschiedenen Konzepte für Lehrveranstaltungen möglich sind, die mit Universitätssammlungen arbeiten wollen.
Weitere Informationen zur Publikationsreihe und zu den Projektaktivitäten finden sich auf dieser Homepage!
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