Das sollte man an die Stadt Jena schreiben zur Auslegung des 2. Entwurfs zur Änderung des B-Plans „Hausbergviertel“
Sehr geehrter Herr Dezernent Peisker,
der Umbau des Burgwegs ist heute schon im unteren Teil weit fortgeschritten, einige unserer Vorschläge und Einwände können daher nur genannt werden.
Leider gab es zu baulichen Einzelheiten des Burgwegausbaus nie eine Absprache mit Bürgern des Wohngebietes, obwohl Anlieger durch die baulichen Änderungen zu unterdessen explodierender
Kostenübernahme herangezogen werden sollen.
- Der bestehende B-Plan ist unserer Meinung nach wegen des topografisch günstig ansteigenden Straßenverlaufs die optimale Variante, der Plan müsste lediglich den heutigen Verhältnissen angepasst werden, z.B. der Burgweg nicht zwingend zurückgebaut werden.
-
Wie schon zur ersten Auslegung 2011 festgestellt, können wir zur straßenbaulichen Ausführung nur sehr allgemein gehaltene Angaben im Planentwurf finden, dagegen werden Häuser, Dächer, Gärten,
Zäune usw. sehr detailliert festgelegt. -
Im Kreuzungsbereich des Camsdorfer Ufers ist auf dem Burgweg eine weitere Fahrspur für 3 – 4 linksabbiegende Fahrzeuge erforderlich, so dass während des Berufsverkehrs ohne Rückstau ein
Auffahren zum Camsdorfer Ufer möglich wird. Das notwendige Gelände ist in voller Breite vorhanden. -
Auf Grund der nicht mit Kosten belastbaren Hangflächen beidseitig am unteren Burgweg werden wenige private Anlieger sowie das geologische Institut mit dem größten Teil der Ausbaukosten beauflagt.
Um betroffene Familien nicht übermäßig zu belasten, sollte bitte umso dringender ein kostengünstiger Ausbau bei der Umgestaltung des Burgwegs erfolgen.
Leider kann das teilweise nicht nachvollzogen werden:
4.1. „Talsperren-artige“ Betonstützwände zwischen Hang und Fußweg sind statisch überzogen und teuer Seit Bestehen des Burgwegs ist kein Hangabrutsch bekannt geworden, der Burgweg wurde weitgehend
in felsigen Untergrund gehauen.
4.2. Gabionenwände dienen allein optischen Zwecken, haben eine geringe stützende Funktion, eine begrenzte Haltbarkeit und verursachen überzogene Errichtungskosten.
4.3. Die massiven baulichen Eingriffe sowie der Stützwände / Gabionenwand (8m hoch) für die Neugestaltung der Einfahrt zur Hausbergstraße, Treppenanlagen, ebenso die Einmündungen in die
Planstraßen A und B haben nichts mit einer Verbesserung / Ausbau des Burgwegs zu tun. Mit diesen Kosten dürfen folglich keine Anlieger des Burgwegs sowie des Dietrichwegs belastet werden.
Neue Straßenlampen am Burgweg „kauften“ die Anlieger bereits 1999.
4.4. Welche öffentlichen finanziellen Zuschüsse / Fördermöglichkeiten (EU, Land, Sanierung usw.) wurden und werden zum Kostenausgleich für den Ausbau geprüft und beantragt.
- Zum Denkmalschutz: Der Burgweg ist ein historisches Gebilde, er wurde vor etwa 1000 Jahren als Zufahrtsstraße zu den Burgen des Hausberges im Profil eines Hohlweges aus dem felsigen Gelände gehauen. Daher kann der Burgweg bis zum Baubeginn 2013 nicht als „überbaute Straße neueren Datums“ betrachtet werden! Er ist unter Umweltgesichtspunkten als erhaltenswerte Straße in seiner jetzigen (teilweise 2013/14 zerstörten) Form zu schützen, als öffentlicher Belang zu berücksichtigen und im B-Plan als „überkommene Nutzungsstruktur und prägender Bestandteil des Orts- und Straßenbildes um ihrer städtebaulichen Qualität willen für die Zukunft festzuschreiben“ (BVerwG 18.5.2001 NVwZ 2001, 1043, 1045). Man versäumte in der Vergangenheit den Burgweg, im Gegensatz zu den Burgen des Hausberges, genügend zu erforschen.
-
Durch das Anheben und Verbreitern der Fahrbahn, sowie massiven Baumfällungen (Anwohner zählten mehr als 200 gefällter Bäume) werden völlig veränderte Verhältnisse geschaffen, infolge die Belastungen
für Mensch und Umwelt durch Schadstoffe, Lärm und Temperatur steigen.
-
Welche Ersatzpflanzungen werden für die gefällten etwa 200 Bäume, statt der 2010 behaupteten 18 Bäume, vorgesehen?
-
Wie wirken sich die Baumfällungen auf die Vogelwelt aus, welche Vogelarten sind nun wegen fehlender Nistmöglichkeiten besonders gefährdet?
-
Welchen Nachweis können Sie erbringen, das durch die massiven Baumfällungen die im Wohngebiet beobachteten größeren Populationen von Fledermäusen nicht in Ihrem Lebensraum gefährdet sind?
-
Wir fordern am Fußweg um den Kindergarten die Ersatzpflanzung für abgesägte ca.10 Schattenbäume.
-
Die Einmündung vom Burgweg zum neuen Wohngebiet sollte in lediglich einer Zufahrt am oberen Ende des KIGA mit Verzweigung in die Planstraßen A und B auf dem Geländeniveau des
Margaretenweges erfolgen. Somit könnte der aufwendige Hohlweg in die Planstraße B entfallen, die ersten Grundstücke wären beidseitig besser bebaubar, es würde eine enorme Kosteneinsparung entstehen. -
Nach wie vor sehen wir die von der BI vorgeschlagene Margaretenwegvariante mit Einbahnstraße und minimalen Ausbau des oberen Burgwegs als die vorteilhaftere Variante an. Bei einer Straßenführung über den Margaretenweg als ausgebaute Straße, würde das Wohngebiet während der Bauzeit lange befahrbar bleiben, z.B. über die Hügelstraße, Dietrichweg, Maurerstraße und Hausbergstraße, sogar über die Ziegenhainer Straße. Die derzeitigen dauerhaften Straßensperrungen für den Fahr- und besonders schmerzlich für den Fußwegverkehr würden auf ein Minimum reduziert. Die Kosteneinsparung gegenüber dem z.Z.stattfindenden Ausbau wäre enorm!
-
Auf dem Lageplan (Teil A) ist eine Straßenverengung auf der Fläche Burgwegüberschneidung / Höhenweg ersichtlich. Der Platz sollte auch in der Zukunft in heutiger Breite erhalten bleiben, da er für LKW – Wendemanöver erforderlich, als Wartefläche für den Gegenverkehr und Ergänzung des knappen Parkraums genutzt wird.
-
Der Bereich des Burgweges oberhalb der Planstraße B bis Windbergstraße wird evtl. später ausgebaut. Zur Verbesserung des in diesem Bereich kritischen Begegnungsverkehrs sollten kurzfristig 1 – 2 Ausweichbuchten in den Hang eingebaut werden. Für die weitere Planung fordern wir heute schon jejegliche Änderungs- / Ausbaukonzepte rechtzeitig mit den betreffenden Bürgern abzusprechen!
Name, Anschrift, Unterschrift
2 Kommentare
Schreibe einen Kommentar
« 17 TAGE EUROPA | Donnerstag 2002-08-01 | FÜR IMMER VERBUNDEN „Die simsende Braut“: Video zeigt, wie eine Frau mitten in ihrer Trauung SMS checkt »
Mich würde mal interessieren, wo genau die Ersatzpflanzungen vorgenommen werden. Es wäre schön, wenn die in unmittelbarer Nähe zu den beabsichtigten Natürschäden (Baumfällungen, Gärtenbeseitigung) kommen würden.
Es kommt sogar noch schlimmer. Vor kurzer Zeit erst wurde durch ein Mitglied der Bürgerinitative im Bebauungsplangebiet direkt unter der Bauebene ein Geotop entdeckt. Eine Bebauung hätte die unwiederbringliche Vernichtung zur Folge. Aber die Stadt rückt ja nicht von ihren Plänen ab.