„Science City = Einfach nicht zu stoppen“: Der Tabellenführer aus Jena entschied eine Nervenschlacht in Nürnberg siegreich für sich
(JEZT / SCIENCE CITY) – Mit einem hart erkämpften 68:64-Erfolg kehrte Science City Jena vom Gastspiel aus Nürnberg zurück. Die Ostthüringer gewannen in einer wahren Verteidigungsschlacht, sicherten die zwei wichtigen Pluspunkte erst in einer nervenaufreibenden Schlussphase und verteidigen durch diesen Sieg ihre Tabellenführung in der 2.Basketball-Bundesliga.
„Uns war klar, dass das Duell in Nürnberg für uns kein einfacher Gang wird“, sagte Jenas Trainer Björn Harmsen nach dem Sieg beim Tabellensechsten. „Die Qualität der Nürnberger ist nicht zuletzt aufgrund der Nachverpflichtungen sehr hoch, der Kader enorm tief besetzt. Mit dieser Ausgangslage hat Nürnberg sehr hohen Druck aufgebaut und auf unseren Kader ausgeübt. Dies hatte zur Folge, dass wir nie in einen guten Rhythmus finden konnten. Dennoch hat meine Mannschaft auch in dieser knappen Spiel alles investiert, bis zur Schlusssirene gekämpft und nie aufgegeben. Jeder der Jungs hat sich für das Team und den Sieg geopfert, was mich sehr stolz auf unsere Leistung zurückblicken lässt. Aufgrund unserer Leistung denke ich, dass wir verdient gewonnen haben.
In einem von zwei starken Verteidigungsreihen geprägten Schlagabtausch kamen beide Teams offensiv nur enorm schwer in Tritt. Das Ergebnis, ein anfänglich punktearmer Startabschnitt sah Science City Jena nach einem Korb von Julius Wolf beim zwischenzeitlichen 9:8 (6.) zunächst im Vorteil. Während sich keines der Teams bis zur Viertelsirene absetzen konnte, sowohl Jena als auch Nürnberg einige Ballverluste unterliefen, führten die Franken nach einem Distanzwurf des Nürnbergers Mario Blessing hinein in die Viertelsirene mit 17:15. Auch im zweiten Spielabschnitt egalisierten sich die Kontrahenten primär über die Defensive, trafen neben schwierigen Würfen allerdings auch zahlreiche Entscheidungen, die in den Händen des Gegners landeten. In Kombination mit einer enorm hohen Foulbelastung zum Kabinengang und drei Dreiern von Dorian Green zu Gunsten der Pegnitzstädter verabschiedeten sich beide Mannschaften mit einer Nürnberger 34:28-Führung aus der ersten Hälfte. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit duellierten sich beide Teams sowohl offensiv als auch defensiv auf Augenhöhe. Statistisch im Gleichschritt punktend, spulten Science City und Nürnberg die umkämpften Minuten des dritten Abschnitts Minute für Minute herunter. Zwischenzeitliche Versuche der Franken zu enteilen konterte das Harmsen-Team mit großer Moral, um durch Guido Grünheid 57 Sekunden vor dem Ende des dritten Spielabschnitts auf 46:46 auszugleichen. Der 2,08m große Jenenser wurde zu Beginn des letzten Viertels zwar mit einem unsportlichen Foul gegen Nürnbergs Theus bestraft, die Gastgeber konnten diesen Vorteil allerdings nicht nutzen. Weder die Freiwürfe des US-Amerikaners noch der anschließende Ballbesitz der Hausherren führte zu Punkten der Nürnberger.
Einmal mehr stellte Science City seine unglaubliche Schlussphasenkompetenz unter Beweis, lieferte den keineswegs müde werdenden Franken einen beinharten Fight. Das Harmsen-Team präsentierte sich in dieser Phase kurz vor dem Einläuten in die Schlussphase hellwach, sorgte mit Korb von Marcos Knight zur 55:50-Führung für kurzes Durchatmen auf der Jenaer Bank. Nur eine Zeigerumdrehung später war der keineswegs komfortable Vorsprung dahin. Erik Land und Kevin Bright hatten mit ihren fünf Zähler auf 55:55 (36.) ausgeglichen, hielten die Gastgeber weiter im Spiel. Erneut war es in der Folge Alfred Hitchcock, der sich die Regie-Klappe schnappte, um den gefühlt einhundertsten Mitschnitt eines Jenaer Zweitliga-Duells zu inszenieren. Während Science City durch einen Dreier von Lars Wendt erneut auf 60:55 (37.) vorgelegt hatte, mit 99 Sekunden Restspielzeit die Siegerflagge vor Augen dem Ziel entgegenrannte, blieb das Duell auch weiterhin dramatisch. Vor allem die beiden Freiwurflinien avancierten nun zum beliebten Anlaufpunkt beider Teams. Marcos Knight verwertete einen seiner beiden Würfe nach einem unsportlichen Foul von Dan Oppland zum 61:57 bevor Lars Wendt, ebenfalls von der Linie auf 63:57 erhöhte – noch 85 Sekunden. Durch zwei Schüsse von Nürnbergs Darius Theus auf 63:59 verkürzend, witterten die Franken noch einmal Morgenluft, befanden sich wieder in Schlagdistanz – noch 74 Sekunden. Ein zu kurzer Distanzwurf von Lars Wendt landete in den Händen der Gastgeber, die nach dem Folgeangriff mit zwei weiteren Freiwürfen von Theus Kapital daraus schlagen konnten, auf 63:61 herankommen. Marcos Knights Freiwürfe sitzen, erhöhen Jenas Vorsprung 28,4 Sekunden vor Ultimo wieder auf 65:61, bevor die Nürnberger durch einen Theus-Dreier zum 65:64 zurückschlagen – noch 17 Sekunden. Die Hausherren foulen um die Shotclock zu stoppen, schicken Jenas Center Oliver Clay an die Linie, der einen Wurf zum 66:64 verwandelt – Auszeit Nürnberg bei noch 13,3 Sekunden.
In der letzten Sequenz ging dann alles ganz schnell. Kevin Bright verwirft vor der versammelten Jenaer Bank seinen Dreier, der Ball landet in den Händen von Marcos Knight, der Immanuel McElroy auf die Reise schickt. Jenas routinierter Anführer legt den Molten zwei Sekunden vor der Sirene durch die Nürnberger Reuse – die Uhr läuft aus, die Sirene ertönt, Sieg, Puls senken, durchatmen und man konnte entspannt zurück in die Heimat fahren.
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