Das ZONO Radio Jena Abendprogramm für Sonntag, den 01.05.2016
Heute Abend finden Sie folgenden interessanten Sendungen bei uns im Programm von ZONO Radio Jena:
ca. 20.00 Uhr ==> „THE MUSIC AND ART OF MR. PRINCE“
Er war klein – nur 1 Meter 58 groß – und nannte sich einfach nur Prince. Da ist es nur zu verständlich, dass die Zeitung DIE WELT letzte Woche titelte „Nur mit dem Herzen hört man gut“. Da war Prince Rogers Nelson, wie der Musiker mit vollem Namen hieß, im Alter von nur 57 Jahren gestorben und die Trauer in den USA war überwältigend. Vielleicht lag das daran, dass der „King of Pop“, wie man Michael Jackson nannte und in dessen Konkurrenz man Prince immer wieder stellte, sich durch Missbrauchsprozesse und Skandale in der amerikanischen Gesellschaft viel Reputation verspielt hatte, als er 2009 starb. Prince dagegen war überwiegend der sympathische „Saubermann“, der die Zurückgezogenheit liebte und dort rund um die Uhr an seiner Musik werkelte – soweit die Legende.
Kurz nach Michael Jackson hatte Prince die Popmusik zum allerletzten Mal für immer neu erfunden und sein Tod kommt – natürlich – mehr als viel zu früh. Die heutige Sendung von ZONO Radio Jena unter dem Titel „THE MUSIC AND ART OF MR. PRICE“ ist der Versuch eines Nachrufs auf den Zauberer vom Paisley Park, in dem er sein musikalische Refugium hatte: Wohnhaus, Musikinstrumente, Tonstudio. „Ich bin ein freier Mann“, sagte er oft, und dass er keine Fragen beantworten möge. Viel lieber sprach über den Untergang 1.) der Plattenindustrie, 2.) der Popkultur, 3.) der Welt, fügte aber stets an, dass 4.) es die Liebe sei, die alles zusammenhält. Und liebevoll sah er auch selbst aus, sprich: man – oder besser noch: frau – musste ihn einfach lieb haben, den kleinen Prinzen, den „Sexy Motherfucker“, wie einer seiner großen Hits hieß.
Zu Anfang der Karriere von Prince gab es Missverständnisse zu hauf – auch und gerade wegen seines Aussehens. Mal hielt (und vermarktete) man ihn als den jungen Little Richard, wenn er seine Gitarre spielte, war er der lebende Geist von Jimi Hendrix, mal jubelten die Blues-Fans bei seiner Musik, mal die des Jazz, dann sie Liebhaben von Soul und Funk oder wieder andere, die R&B bis Disco mochten. Das zeigt, dass Prince es verstanden hatte, in seine Musik eben all das hineinzupacken und dabei trotzdem nicht aufgesetzt und arrogant zu wirken sondern authentisch. So verwundert es auch nicht weiter, dass sowohl der große alte Stevie Wonder als auch die mittelalte Madonna oder die junge Rihanna ihn als musikalisches Gesamtkunstgenie verehrten. Prince selbst ließ das kalt, denn er konnte immer mehr als diese Verehrer oder Verehrerinnen – zum Beispiel beherrschte er nicht weniger als 23 verschiedene Musikinstrumente.
„Ich bin ein freier Mann“ besagt aber auch, dass sich Mr. Prince nie vereinnahmen lassen wollte. Als die Achtziger vorüber waren, wurde er sein eigener Manager und begehrte – auf dem Höhepunkt seiner Karriere – gegen seine Plattenfirma auf, die ihn berühmt gemacht hatte und das auch noch nachdem sie ihm Rekordvorschüsse überwies. Nicht genug damit, verklagte Prince gleich sämtliche Vertragspartner mit, schrieb sich das damals noch unerhörte Wort „Sklave“ auf die Wange und zog für seine künstlerische Freiheit vor Gericht. Und um zu zeigen, dass ihm Geld und Ruhm ohne Bedeutung waren, legte er den Namen Prince ab und nannte sich nur noch „The Artist Formerly Known As Prince“, kurz TAFKAP. Als das zu sperrig rüberkan, gab er TAFKAP auf und wann immer er in der Öffentlichkeit auftrat , war sein Künstlername nur noch eine Signatur, ein unaussprechliches Symbol, das aussah wie ein androgynes Posthorn. Ein Symbol der Liebe sei es, sagte er, worauf man ihn „Love Symbol“ taufte. Prince entdeckte das Internet für sich und den Verkauf seiner Musik, dies zu einer Zeit, als man zum Download Stunden brauchte und das nur über ratternde und pfeifende Modems ging. Das war in der Tat im Jahre 1999, einem Jahr, das er 17 Jahre zuvor in einem seiner berühmtesten Songs besungen hatte. Weitere 17 Jahre später ist er dann schon tot.
Vor etwa sechs Jahren kehrte er übrigens unter großem Tam-Tam ud wieder als Prince in die Popwelt zurück, trat wochenlang – wie vor ihm nur Elvis Presley und Frank Sinatra – in Las Vegas auf und füllte 2007 an sage und schreibe 23 aufeinanderfolgenden Abenden die Londoner O2 Arena. Seine Musik vermarktete er da schon wieder intelligent anders, legte sie den Kartenkäufern kostenlos zum Ticket dazu oder und legte sie der Tagespresse bei. Und plötzlich wurde sogar Michael Jackson auf seine „Londoner Idee“ (= also so viele Gastspiele wie möglich in einem der größten Säle dieser Welt zu machen) aufmerksam und ein ähnliches Engagement am gleichen Ort sollte auch dem „King of Pop“ zum Comeback verhelfen. Das Ergebnis kennt man: Michael Jackson starb daran. Prince war jedoch auch in diesem Fall nicht nachtragend, sondern edel – eben genauso, wie es sich für einen Prinzen gebührt – und vergaß danach nur selten, seinen musikalischen Konkurrenten aus den 1980ern wo immer er auch auftrat, mit einem Zitat zu würdigen. Natürlich nicht mit Worten, sondern musikalisch-beiläufig im Rahmen seiner eigenen Musik.
Zuletzt trat Prince mit einer reinen Frauenband auf („3rdeyegirl“, wie er sie getauft hatte), wollte mit dieser 2014 sogar ein Konzert in Deutschland spielen. Indes waren seine Karten (inklusive Downloadcodes mit neuer Musik) so teuer, dass sie kaum jemand kaufte und Prince daraufhin den Auftritt absagte. Wenn die Fans damals gewusst hätten, dass der kleine Mann da nur noch knapp zwei Jahre zu leben hatte, wer weiß? Am 19. April 2016 ist er für immer von uns gegangen. Was bleibt ist seine Musik – im Original oder als Cover. Heute Abend ist von ihm zu hören u. a.:
I Wanna Be Your Lover (1979), Uptown (1980), Controversy (1981), 1999 (1982), Little Red Corvette (1982), Purple Rain (1984), When Doves Cry (1984), I Would Die 4 U (1984), Kiss (1986), Alphabet Street (1988), Diamonds and Pearls (1991), Gett Off (1991), Money Don’t Matter 2 Night (1991), Nothing Compares 2 U (1993) und My Name Is Prince (1992).
ca. 22.00 Uhr ==> „BETASOUND: The Shifting of Space and Time“ – Das Studio-Livekonzert
Für die einen sind iPhones tolle, hippe Telefone, iPads interessante Hilfsmittel im Multimediaalltag. Für BETASOUND sind es hochtechnologisierte Computer, mit denen sich trefflich Musik machen lässt. Ob Emerson Lake & Palmer oder die Musik anderer ProgBands, ob New Order oder Kraftwerk, ob Tangerine Dream oder Jean-Michel Jarre: immer trifft dieser Mann den richtigen Ton und spielt diese Musik auf iPhone und iPad live. Dabei sieht er sich nicht gerne als Coverband bezeichnet, denn BETASOUND steht ja ganz allein auf der Bühne. Lassen Sie sich also überraschen, von seiner Verschiebung von Raum und Zeit.
Hinweise: Zu hören ist ZONO Radio Jena über Antenne von Camburg bis Orlamünde und Apolda bis Eisenberg auf UKW 103,40 MHz, im Kabelnetz Ostthüringen auf 107,90 MHz sowie im Internet auf www.zono.de und www.radio-okj.de. Es geht aber auch ganz unkompliziert hier bei JEZT; dazu braucht man einfach nur auf die Schaltflächen “ZONO webplayer EINSCHALTEN“ oder “ZONO iOsplayer EINSCHALTEN“ zu drücken und es geht los! Mehr Infos und eine Programmübersicht gibt es HIER und DORT.
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