„Brutaler Überfall auf indische Studenten in Jena“: Vier Jahre Jugendhaft für den Haupttäter!
Etwa ein Jahr nach einem brutalen Angriff auf drei indische Studenten sind vor dem Jugendschöffengericht in Jena drei junge Angreifer im Alter von 19, 20 und 21 Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden. Die Täter hatten drei indische Studenten teils schwer verletzt. Der 19-jährige Haupttäter erhielt unter Berücksichtigung weiterer Straftaten eine Jugendstrafe von vier Jahren.
Der Gewaltausbruch traf die drei Studierenden in der Nacht zum 16. Juni 2015 sozusagen aus heiterem Himmel. Die auf einer Bank in Neulobeda sitzenden Inder wurden von ihren Angreifern zunächst angepöbelt, dann massiv geschlagen und getreten – ohne Grund, wie das Gericht urteilte. Der Vorsitzende Richter Andreas Piller sprach gestern gar, als er das Geschehen Revue passieren ließ, von einer „explosiven Gewaltentwicklung“, bei der auch der sog. Hitlergruß gezeigt worden sei, in Kombination mit dem Ruf „Verschwindet aus unserem Land“.
Thüringenweit und sogar darüber hinaus hatte der Fall für Aufsehen gesorgt, da die Polizei zunächst nicht von einem ausländerfeindlichen Hintergrund ausgegangen war und den Angriff in ihren täglichen Berichten sogar unerwähnt gelassen hatte. Da sich nach dem Bekanntwerden über den Radiosender „MDR Thüringen“ aber die indische Botschaft einschaltete und Ministerpräsident Bodo Ramelow die Tat als „rassistisch“ verurteilte, ermittelte die Polizei dann die Täter.
Das Gericht hatte in seinem Urteil vom gestrigen Donnerstag ebenfalls keinen Zweifel, dass der Angriff – anders als von der Verteidigung behauptet – fremdenfeindlich motiviert war. Dass die Ermittlungen aus Sicht der Opfer anfangs schleppend verlaufen seien, sah Piller jedoch u. a. in Verständigungsproblemen mit den Streifenpolizisten begründet. Besonders verwerflich für die Angeklagten fand der Vorsitzende Richter, dass einer der Studenten wegen eines Kieferbruchs behandelt werden musste und die Opfer vor Gericht aussagten, dass sie bis heute mit Angstzuständen zu kämpfen hätten.
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