„Vangelis is back!“: Der griechische Komponist und Soundtüftler veröffentlichte ein Album über die ESA-Raumsonde „Rosetta“
Der griechische Komponist, Soundtüftler und Oscargewinner Evangelos Odysseas Papathanassiou – besser bekannt unter seinem Künstlernamen Vangelis – ist einer der Pioniere der elektronischen Musik und gestern mit einem episch-überirdischen Studioalbum nach langjähriger Abstinenz ins Musikgeschäft zurückgekehrt: „Rosetta“ ist eine Hommage an die Mission der ESA-Raumsonde „Rosetta“ am Kometen 67-P/Tschurjumow-Gerassimenko und bewegt sich musikalisch im Umfeld seiner besten Alben der Vergangenheit wie den Film-Soundtracks zu „Chariots of Fire“, „Bladerunner“ oder „1492: Conquest of Paradise“.
Bekannt wurde Vangelis nach seiner Zeit in der Rock-Band „Aphrodites Child“ ab Mitte der 1970er-Jahre vor allem durch seine atmosphärischen Instrumentalalben „Heaven and Hell“, „Albedo 0.39“, „Spiral“ oder „China“. Hieraus wurden Kompositionen wie „To the Unknown Man“, „Aries“, „Pulstar“, „Chung Kuo“ oder die Titeklmelodie zur TV-Serie „Unser Kosmos“ von Carl Sagan zu Klassikern des Elektronik-Musik-Genres.
Ein Angebot der Progressive-Rock-Band YES, dort als Keyboarder einzusteigen, schlug Vangelis Ende der 1970er-Jahre aus, da ihm zu dieser Zeit bereits verschiedene Angebote aus Hollywood vorlagen, Filmmusik zu komponieren. Mit dem Sänger der Band, Jon Anderson, arbeitete er später gleichwohl bei verschiedenen Soloprojekten zusammen, woraus Hits wie „So Long Ago, So Clear“, „I’ll Find My Way Home“ oder „I Hear You Now“ entstanden.
1981 gelang Vangelis mit der Soundtrack zu „Chariots of Fire“ nicht nur sein erstes Nr.1-Album in den USA, sondern er erhielt hierfür auch im Jahr darauf den Oscar für die „Beste Original-Filmmusik“. 1982 begeisterte aber auch die Vangelis-Filmmusik zum Science-Fiction-Thriller „Bladerunner“ die Welt; den Soundtrack hierzu veröffentlichte der griechische Multiinstrumentalist aus vertragsrechtlichen Gründen allerdings erst fünfzehn Jahre später.
1992 wurde Vangelis erneut nominiert für sein Filmmusik-Epos „1492: Conquest of Paradise“, dessen Titelsong als Hymne des deutschen Boxers Henry Maske legendär wurde.Im Jahre 2004 dann sein bislang letzter Coup: Vangelis veröffentlichte die Musik zum Oliver Stone-Film „Alexander“ und machte sich danach in der Musikszene rar – es gab sogar Gerüchte, dass er sich ganz ins Privatleben zurückgezogen habe.
Doch weit gefehlt: Seit Kindheitstagen ist und war der 1943 geborene Musiker von der Wissenschaft rund um den Weltraum fasziniert und wurde 2012 von der Begegnung mit einem niederländischen ESA-Astronauten, der sich als großer Vangelis-Fan outete, derart inspiriert, dass er der Europäischen Weltraumorganisation ESA ein Angebot machte, das diese nicht ablehnen konnte. Vangelis versprach ein neues Musikalbum rund um die „Rosetta Mission“aufzunehmen, mit der die Entstehung des Sonnensystems der Erde weiter erforscht worden ist – einzige Bedingung: niemand sollte etwas hierüber nach außen dringen lassen. Und die ESA hielt sich an die Bedingung und erwähnte anlässlich der großen weltweiten Presseberichterstattung um die Landung des „Rosetta“-Wissenschaftsmoduls „Philae“ auf dem Kometen 67-P/Tschurjumow-Gerassimenko mit keinem Wort, dass Vangelis zeitgleich ein neues Album komponierte, in dem er seine intergalaktischen Eindrücke verarbeiten wollte.
Nun ist dieses Album erschienen und für Vangelis die musikalische Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Universums, die der Faszination von Schwerelosigkeit und Unendlichkeit und der Begeisterung für wissenschaftliche Forschung Ausdruck verleiht, wie er diese Woche auf einer Pressekonferenz erklärte. Das neue Album kann man u.a. HIER anhören oder morgen Abend ab 20 Uhr im Programm von ZONO Radio Jena.
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