Landesamt fur Statistik: Mehr Steuereinnahmen für Thüringer Kommunen – Jena war zum wiederholten Mal am steuerstärksten
Im Rahmen des jährlich durchzuführenden Realsteuervergleichs wird die Steuereinnahmekraft der Gemeinden in unserem Freistaat aus Realsteuern, Gewerbesteuerumlage und den Gemeindeanteilen an der Einkommen- und Umsatzsteuer ermittelt. Im Jahr 2015 betrug die Steuereinnahmekraft der knapp 850 Kommunen im Freistaat Thüringen rund 1.453 Millionen Euro. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik (= Pressemitteilung 154 vom 07. Juli 2016) etwa 98,5 Millionen (oder 7 Prozent) mehr als im Vorjahr. Je Einwohner entsprach dies einem Anstieg um 46 Euro auf nunmehr 674 Euro, den bislang höchsten Betrag für Thüringen.
Wie in den vergangenen Jahren stiegen die landesdurchschnittlichen Realsteuerhebesätze für das Jahr 2015 erneut an. Für die Grundsteuer A bedeutet dies einen Anstieg von 288 auf 291 Prozent, für die Grundsteuer B von 415 auf 421 Prozent und der landesdurchschnittliche Hebesatz der Gewerbesteuer entwickelte sich von 389 auf 396 Prozent. Die Thüringer Gemeinden nahmen 888 Millionen Euro an Realsteuern ein, davon 655 Millionen Euro an Gewerbesteuer (brutto) und 233 Millionen Euro an Grundsteuern. Das waren 48 Millionen Euro bzw. 6 Prozent mehr Realsteuern als im Jahr 2014.
Die Einnahmen aus dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer stiegen gegenüber dem Jahr zuvor um 41 Millionen Euro bzw. 9 Prozent auf 527 Millionen Euro. Beim Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer veränderten sich die Einnahmen um 12 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2014 auf insgesamt 95 Millionen Euro. Unter den kreisfreien Städten war die Stadt Jena mit 930 Euro pro Kopf der Bevölkerung wiederholt am steuerstärksten. Steuerschwächer waren Erfurt, Suhl, Eisenach, Weimar und Gera. Außer der Stadt Suhl konnten alle kreisfreien Städte eine Erhöhung ihrer Steuereinnahmekraft verzeichnen. Kreisangehörige Gemeinden wie Großheringen im Landkreis Weimarer Land (= mehr als 15.000 Euro) und Korbußen im Landkreis Greiz (= knapp 5.350 Euro), die meist über Jahre bei den Pro-Kopf-Werten ein Mehrfaches des Landesdurchschnittes erzielten, liegen zwar im Bereich vieler großer Städte der alten Bundesländer, können aber wegen ihres relativ geringen Volumens den Thüringer Durchschnitt nur wenig beeinflussen.
Die stärksten Rückgänge der Steuereinnahmekraft je Einwohner gegenüber 2014 gab es aufgrund gesunkener Gewerbesteuereinnahmen bzw. Gewerbesteuerrückzahlungen in den Gemeinden Löberschütz im Saale-Holzland-Kreis (= -14.921 Euro auf 634 Euro) und Goldisthal im Landkreis Sonneberg (= -1.579 Euro auf 1.585 Euro). Dagegen konnten die Gemeinden Rückersdorf im Landkreis Greiz (= +3.742 Euro auf 4.011 Euro) und Großheringen im Landkreis Weimarer Land (= +3.610 Euro auf 15.050 Euro) das größte Einnahmeplus ihrer Pro-Kopf-Steuern gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.
« „Gut aufgehoben in Jena“: So familienfreundlich ist die Friedrich-Schiller-Universität Jena Bürgerhaushaltsverfahren 2016: Jeder fünfte angeschriebene Jenaer hat seinen Bogen zurück geschickt! »