MDR-Sommerinterview: Thüringer Grüne sehen Defizite bei Gebietsreform und wollen späteres Bündnis mit der CDU nicht ausschliessen
Aus Sicht der Thüringer Grünen sei „eine Gebietsreform für die Kommunen praktisch nicht spürbar“. Das sagte Rainer Wernicke als Landessprecher von Bündnis 90/Die Grünen gestern im „MDR Thüringen Sommerinterview“.
Wenn die Landkreise irgendwann größer geschnitten seien, „dann ändere sich für die Kommunen eigentlich nichts, nicht wirklich viel“. Außerdem hält es Wernicke für unrealistisch, dass sich die Thüringer im Inneren mit ihren Landkreisen verbunden fühlen: „Kein Mensch identifiziert sich mit seinem Landkreis. Das waren und sind immer Kunstgebilde“, so der Wernicke grüne Landessprecher im „MDR Sommerinterview“.
Zudem sehe er Kommunikationsdefizite zwischen der Landesregierung und den Bürgern. Nach der Arbeit des Innenministers gefragt, erklärte er: „Da ist sicher noch ein bisschen Luft nach oben, dass wir wirklich mit den Menschen sprechen müssen, ihnen erklären müssen, um was es geht“.
Überraschung gegen Ende de Interviews: Neben der aktuellen rot-rot-grünen Koalition schloss Wernicke in Zukunft auch ein Bündnis mit der CDU nicht aus. Grün-Schwarz scheine in Baden-Württemberg und Hessen „zu passen“, erklärte er. „Und wir werden uns zu gegebener Zeit sicherlich mit der CDU unterhalten“, so Wernicke. Grundsätzlich unterhalte sich seine Partei mit allen, außer Thüringer AfD-Politikern wie Björn Höcke und Stephan Brandner. Diese seien keine Gesprächspartner, so Rainer Wernicke gestern im Sommerinterview, „weil es wirklich Rassisten sind, da ist der Rubikon, die rote Linie vorhanden, die überschreiten wir nicht“.
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