„Rückblick: Der Club der toten Künstler 2016“ – Eine subjektive Zusammenfassung von Rainer Sauer

30.12.16 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Rückblick: Der Club der toten Künstler 2016“ – Eine subjektive Zusammenfassung von Rainer Sauer

ZONO Radio Jena - The Life of David

Die internationalen Toten des Jahres 2016

Am frühen Morgen des zweiten Weihnachtsfeiertags erfuhr die Welt, dass die Ikone unter den Weihnachtssongs-Sängern, der Brite George Michael, für immer von seiner irdischen Bühne abgetreten ist. In seiner Karriere als Bandmitglied von Wham! aber auch als Solokünstler, verkaufte der Sohn eines griechisch-zypriotischen Vaters und einer englischen Mutter insgesamt mehr als 100 Millionen Tonträger. Ohne Frage war Michaels meistverkauftes und beliebtestes Werk die Festtagshymne „Last Christmas“, in der es interessanterweise nicht um ein weihnachtliches Thema ging, sondern vor allem um verschmähte Liebe. Der besondere Erfolg des Liedes scheint in dem kleinen Wörtchen „last“ zu liegen: Es geht also gar nicht um 1984, 1994, 2004 oder 2014, es geht immer um „das vorige Weihnachten“, was „Last Christmas“ zu einem zeitlosen Hit macht. George Michael, der eigene Hits hatte wie „Careless Whisper“, „I want your Sex“, „Faith“, „Father Figure“ oder „Patience“, mit Song-Covern wie „Somebody to Love“, „Killer / Papa was a Rollin‘ Stone“ oder „Don’t let the Sun go down on Me“ erfolgreich war oder hinter den Wham!-Hits „Bad Boys“, „Club Tropicana“, „Freedom“, „Wake me up before You Go-Go“ oder „I’m your Man“ stand, bekannte sich in den 1990er Jahren offen zu seiner Homosexuatät. Er starb am 25. Dezember 2016 in seinem Haus in Oxfordshire. Damit beendete das Jahr 2016 den „Club der toten Künstler“ mit einem großen Namen aus der Welt der Popmusik – ebenso wie es begonnen hatte.

Unter dem Künstlernamen David Bowie wurde der britische Musiker, Songwriter und Sänger, Produzent, Schauspieler und Maler David Robert Jones im Laufe seiner mehr als 40-jährigen Karriere mit mehr als zwei Dutzend Musikalben dank seiner enormen Wandlungs- und Innovationsfähigkeit einer der einflussreichsten Musiker der jüngeren Musikgeschichte. Gleichzeitig setzte Bowie mit mehr als 140 Millionen verkauften Tonträgern auch kommerziell Maßstäbe. Am 10. Januar 2016 erlag er in New York einem Krebsleiden.

Glenn Frey war als US-amerikanischer Rockmusiker Mitgründer der in den 1970er Jahren international sehr erfolgreichen Formation Eagles, der er bis zu seinem Tod angehörte. Aber er war auch als Solist erfolgreich, hatte z. B. 1984 mit dem Song „The Heat is On“, den er für den Soundtrack zum Kinofilm „Beverly Hills Cop“ schrieb, weltweiten Erfolg. Am bekanntesten ist bis heute jedoch Freys Komposition „New Kid in Town“ aus dem 1976er-Eagles-Album „Hotel California“, Glenn Frey, der seit dem Jahr 2000 Mitglied in der Songwriters Hall of Fame ist, starb am 18. Januar 2016 in New York an den Folgen mehrerer chronischer Erkrankungen.

ZONO Radio Jena - Emerson plays Emerson

Keith Emerson war ein dem Progressive Rock zuzuordnender britischer Keyboarder, Komponist und Pianist. Erfolgreich war er zuerst in den 1960-Jahren als Keyboarder in der Band der Sängerin P. P. Arnold, dann mit seiner eigenen Classic-Rockband The Nice. In den 1970er Jahren übertraf er diese Erfolge jedoch locker mit der von ihm, Greg Lake und Carl Palmer ins Leben gerufenen Band Band Emerson, Lake and Palmer. Durch seine Arbeit steigerte Emerson auch den Bekanntheitsgrad von Werken der klassischen Musik, die er unkonventionell – teils jazzig und teils rockig – arrangierte. Neben dem Flügel verwendete Keith Emerson Hammord-Orgeln, ein Hohner Clavinet, vor allem aber Synthesizer von Moog, Yamaha und KORG. Nach einer langjährigen Erkrankung des Nervensystems, die ihm zunehmend das akzentuierte Spielen mit der rechten Hand unmöglich machte, nahm er sich am 10. März 2016 das Leben.

Kaum jemand nahm im Frühjahr 2016 Kenntnis davon, dass einer der berühmtesten Drogenschmuggler verstorben ist, der auch als Buchautor und Schauspieler bekannt war: Howard Marks. Der gebürtige Waliser Marks studierte Philosophie und Physik am Balliol College in Oxford und begann nach seinem Abschluss eine Karriere als Drogenschmuggler und -händler. Nach Schätzungen der US-amerikanischen Drug Enforcement Administration (DEA) war er in den 1970er und 1980er Jahren für mindestens 10 % des gesamten Welthandels von Haschisch und Marihuana verantwortlich. Nach eigenem Bekunden wendete Marks bei seinen Geschäften niemals Gewalt an und handelte nie mit harten Drogen; 1996 veröffentlichte er unter dem Titel „Mr. Nice“ seine erste humorige Autobiografie, die sich mehr als 1 Million Mal verkaufte und mehrfach verfilmt wurde (u. a. von Bernard Rose als „Mr. Nice“ oder von Nigel Cole als „Grasgeflüster“); zwanzig Jahre später folgte die Fortsetzung mit „Mr. Smile“. 2011 veröffentlichte Howard Marks die Kriminalgeschichte Sympathy for the Devil und 2013 die Kriminalgeschichte The Score Am 10. April 2016 erlag Marks einer inoperablem Darmkrebserkrankung.

ZONO Radio Jena - The Music and Art of Mr. Prince

Die Welt trauerte in purpur, als am 21. April 2016 Prince Rogers Nelson – verkürzt einfach Prince genannt – starb. Prince war ein ganz Großer im Popmusik-Business, obwohl er nur 1 Meter 58 groß war. Kurz nach Michael Jackson hatte er die Popmusik zum allerletzten Mal für immer neu erfunden, doch gab es zu Anfang seiner Karriere Missverständnisse zu hauf – auch und gerade wegen seines Aussehens. Mal hielt (und vermarktete) man Prince als den jungen Little Richard, wenn er seine Gitarre spielte, war er der lebende Geist von Jimi Hendrix, mal jubelten die Blues-Fans bei seiner Musik, mal die des Jazz, dann sie Liebhaben von Soul und Funk oder wieder andere, die R&B bis Disco mochten. Das zeigt, dass Prince es verstanden hatte, in seine Musik eben all das hineinzupacken und dabei trotzdem nicht aufgesetzt und arrogant zu wirken sondern authentisch. So verwundert es auch nicht weiter, dass sowohl der große alte Stevie Wonder als auch die mittelalte Madonna oder die junge Rihanna ihn als musikalisches Gesamtkunstgenie verehrten. Prince selbst ließ das kalt, denn er konnte immer mehr als diese Verehrer oder Verehrerinnen – zum Beispiel beherrschte er nicht weniger als 23 verschiedene Musikinstrumente, war Komponist, Toningenieru- und techniker, Produzent und Singer-/Songwriter in Persona. Zuletzt trat Prince mit einer reinen Frauenband auf („3rdeyegirl“, wie er sie getauft hatte), wollte mit dieser 2014 sogar ein Konzert in Deutschland spielen. Indes waren seine Karten (inklusive Downloadcodes mit neuer Musik) so teuer, dass sie kaum jemand kaufte und Prince daraufhin den Auftritt absagte. Wenn die Fans damals gewusst hätten, dass der kleine Mann da nur noch knapp zwei Jahre zu leben hatte, wer weiß?

Nur wenige Tage später erlag der japanische Elektronikmusiker und Komponist Isao Tomita den Folgen einer Herzinsuffizienz. Tomita wurde 1932 in Tokio als ältester Sohn eines Arztes geboren und begann Musikkomposition im Selbststudium zu lernen. Während seines Musikstudiums wählte er Komposition zum Hauptfach und bekam bereits im zweiten Jahr seines Studiums den ersten Preis im Kompositionswettbewerb von Asahi Shimbun. Dieser Erfolg bewog ihn, Komposition zu seinem Beruf zu machen. Große Bekanntheit erlangte Isao Tomita jedoch durch seine Umsetzungen vorwiegend klassischer Stücke auf Synthesizern. Mitte der 1970er Jahre erschienen seine bis heute bekanntesten Alben mit Klavierstücken von Claude Debussy als „Snowflakes are Dancing“ und die „Pictures at an Exhibition“ von Modest Mussorgski als Synthesizer-Fassung in der Orchesterfassung nach Maurice Ravel. Bis zu seinem Tode am 5. Mai 2016 veröffentlichte Isao Tomita mehr als 31 Alben; 2011 wurde er für seine Arbeit als Komponist mit dem Asahi-Preis ausgezeichnet.

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Mit den Worten „Mit großer Trauer teilen wir mit, dass der legendäre Dichter, Songwriter und Künstler Leonard Cohen gestorben ist.“ meldete sich am 7. November 2016 die offizielle Facebook-Seite des kanadischen Künstlers. Und auch seine Plattenfirma ist in großer Trauer und ließ mitteilen: „Wir haben einen der verehrtesten und produktivsten Visionäre in der Musik verloren.“ Weltberühmt wurde Cohen in den 1960er-, 1970er- und 1980er-Jahren mit solch unterschiedlichen Songs wie „Hallelujah“, „Suzanne“ oder „Lover Lover Lover“ und galt bis zu seinem Tode neben Bob Dylan als einer der herausragendsten Songwriter-Poeten aller Zeiten.

Und dann starb an Heiligabend auch noch ein Mann, dessen Fähigkeiten beim Gitarrenspiel in den Augen vieler Musikfans aus nur drei Gitarrenakkorden bestand: Status Quo Legende Rick Parfitt. Er lernte mit elf Jahren durchaus virituos Gitarre zu spielen und stieg 1967 bei einer damals noch unbekannten Band namens Status Quo ein. Nachdem die ersten musikalischen Ausflüge der Band in die psychedelische Musik fehlschlugen, schaffte Status Quo Anfang der 1970er Jahre den internationalen Durchbruch mit einer Reihe von meist rauhen Rocksongs. Seither wichen Rick Parfit und Sänger Francis Rossi sowie ihre jeweiligen Mitmusiker nur noch selten von ihrem Erfolgsrezept ab, sprich: Songs zu schreiben und zu spielen, die eingängige Melodien hatte und meist auf einem Wechsel zwischen drei, maximal vier Akkorden aufbauten. Doch dieses Konzept war mehr als erfolgreich, denn Status Quo verkauften in ihrer Karriere damit über 120 Millionen Tonträger. In den letzten zwei Jahrzehnten war Rick Parfitt öfters schwer erkrankt, hatte dabei nicht weniger als vier Herzinfarkte, und starb am 24. Dezember 2016 im spanischen Marbella aufgrund einer Infektion nach einer Schulterverletzung.

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Ausschnitt aus dem „Star Wars Episode IV“ Movie Poster – Courtesy of Lucasfilm Ltd. Disney

Auch Märchenprizessinnen können sterben: Für die einen wäre es ein Schock, wenn „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“-Hauptdarstellerin Libuše Šafránková plötzlich und unerwartet von uns gehen würde – für andere ein genauso großer, wenn es „Star Wars“-Schauspielikone Carrie Fisher treffen würde. Zumindest im letzteren Fall war es dann in der Tat ein Schock für alle Fans der Weltraum-Kino-Saga, als sie am 27. Dezember 2016 erfuhren, dass es „ihre“ Prinzessin Leia nicht geschafft hatte, sich von den Folgen eines schweren Herzinfarktes zu erholen, den sie während eines Transatlantikfluges von London nach New York erlitten hatte. Bereits in der Luft musste die Schauspielerin reanimiert werden und erst nach der Landung konnte sie auf die Intensivstation eines Krankenhauses gebracht werden. Fischer startete gerade die Promotiontour für ihr neues Buch „The Princess Diarist“, denn neben der Schauspielerei war sie auch als Autorin erfolgreich. So wurde z. B. ihr Buch „Postcards from the Edge“/“Grüße aus Hollywood“ erfolgreich mit einer Starbesetzung verfilmt. Darin verarbeitete Carrie Fisher auf humorvolle Weise unter anderem Erlebnisse aus ihrer Zeit in einem Haus nahe der Traumfabrik Hollywood mit ihrer Mutter, der ebenfalls bekannten Schauspielerin Debbie Reynolds („Singin’ in the Rain“). Besonders tragisch: Das Herz von Reynolds hörte nur einen Tag nach dem ihrer Tochter auf zu schlagen. Fisher machte erstmals 2008 ihre Bipolare Störung (= eine psychische Erkrankung) in ihrem Buch „Wishful Drinking“ öffentlich, das auch als Theaterstück inszeniert wurde. Carrie Fisher arbeitete in den letzten Jahren daran, sich mit ihrer Erkrankung zu arrangieren, sprach sehr offen über ihren Zustand und machte damit vielen anderen Betroffenen Mut.

Die nationalen Toten des Jahres 2016

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Wenn auch nicht international, so war der Musiker, Sänger und Fernsehmoderator Achim Mentzel zumindest national bekannt. Mentzel war der Sohn einer aus dem Saarland stammenden Deutschen und eines französischen Besatzungssoldaten, wuchs im Ost-Berliner Bezirk Prenzlauer Berg auf und machte nach seiner Schulausbildung eine Lehre als Polsterer und Dekorateur. 1963 gründete er das Diana Show Quartett, das überwiegend westliche Beat-Titel spielte. 1965 erhielt die Band DDR-weites Auftrittsverbot. Der Bandleader Manfred Lindenberg warb ihn schließlich für sein Manfred-Lindenberg-Sextett an und sorgte für die Aufhebung des noch immer gültigen Auftrittsverbots für Mentzel. 1973 nutzte er einen Auftritt des Alfons-Wonneberg-Orchesters in West-Berlin spontan zur Übersiedlung nach Westdeutschland, bereute jedoch diesen Schritt und kehrte bereits nach wenigen Monaten wieder in die DDR zurück, wo er wegen Republikflucht zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt wurde. 1975 konnte Achim Mentzel seine erste Solo-Langspielplatte „Stimmung, Jux und Mentzel“ veröffentlichen. 1988 moderierte er eine Ausgabe der bekannten Samstagabendshow „Ein Kessel Buntes“ im DDR-Fernsehen und wenig später folgte die TV-Sendung „Achims Hitparade“, in der überwiegend volkstümliches Liedgut dargeboten wurde. Nach der Wende setzte er die Sendung beim MDR fort, bis sie Ende 2006 eingestellt wurde. Aus einer anfänglichen Persiflage Mentzels von Oliver Kalkofe in dessen Sendung „Kalkofes Mattscheibe“ entwickelte sich eine langjährige Zusammenarbeit der beiden. Am 4. Januar 2016 verstarb Achim Mentzel an den Folgen eines schweren Herzinfarktes.

JEZT - Trauerrose - Symbolbild © MediaPool Jena

Roger Willemsen war der erste Intellektuelle im Deutschen Privatfernsehen, trat aber auch in eigenen Bühnenprogramnmen oder z. B. mit dem Kabartettisten Dieter Hildebrandt („Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort „) auf. Willemsen war, wie er selbst einmal zugab, „stets in die Idee des Scheiterns verliebt“ und hatte trotzdem den Erfolg abonniert. Auf der Suche nach dem Sinn im Lebens musste sich Roger Willemsen nach einer Krebsdiagnose aus der Öffentlichkeit zurückziehen; er verstarb am 7. Februar 2016.

Als Pop- und Jazzmusiker Roger Cicero am 24. März 2016 im Alter von 45 Jahren plötzlich nach einem ischämischen Schlaganfall starb, war die deutsche Musikwelt geschockt, galt Cicero doch als die große Hoffnung des populären Jazz. Der Musiker, Sohn des Jazzpianisten Eugen Cicero, hatte bereits im Alter von 16 Jahren mit dem RIAS-Tanzorchester unter Leitung von Horst Jankowski seinen ersten Fernsehauftritt. Von 1989 bis 1992 trat Roger Cicero mit dem Horst-Jankowski-Trio, dem Eugen-Cicero-Trio sowie mit dem Bundesjugendjazzorchester unter Leitung von Peter Herbolzheimer auf. Mit „Männersachen“ erschien im Mai 2006 sein erstes Soloalbum, das im August des gleichen Jahres bis auf Platz 3 der Deutschen Verkaufscharts stieg. 2007 gewann Roger Cicero die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest mit dem Song „Frauen regier’n die Welt“. Nur wenige Wochen vor seinem Tode veröffentlichte Cicero mit „The Roger Cicero Jazz Experience“ und „Cicero Sings Sinatra – Live in Hamburg“ seine beiden letzten Alben; 2016 wurde ihm posthum der Musikpreis ECHO als „Sänger/Sängerin des Jahres national“ verliehen.

Dieter Thomas, von dem wir uns ebenfalls im Frühjahr verabschieden mussten, war ein Kabarettist und Comedian aus den Riege der 1968er Studentenbewegung. Sein kabarettistisches Talent entdeckte er nach eigener Aussage, als er 1963 trickreich seine Einberufung zur Bundeswehr umging. 1976 gründete Thomas gemeinsam mit anderen in Frankfurt am Main „Karl Napp’s Chaos Theater“ und entwickelte für sich auf der Bühne den Archetypen des Alt-68ers: einen mit sich, der Welt, der Gesellschaft und den eigenen Mitkämpfern unzufriedenen Sponti, der sein Scheitern als Weltverbesserer nicht wahrhaben konnte und wollte. Anfang 1982 hob er zusammen mit Matthias Beltz und Hendrike von Sydow das „Vorläufige Frankfurter Fronttheater“ aus der Taufe, das sich später sechs Jahre später in „Frankfurter Fronttheater“ umbenannte. Am 8. April 2016 erlag Dieter Thomas einer erst kurz zuvor diagnostizierten Krebserkrankung.

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Als im Juni gemeldet wurde, der Schauspieler Götz George sei gestorben, da war dieser bereits im Kreise seiner Familie in Hamburg beigesetzt worden. Obwohl er vor allem als Kommissar Horst Schimanski im ARD-Tatort einem Millionenpublikum bekannt geworden war (den unkonventionellen Polizisten aus Duisburg verkörperte er über einen Zeitraum von 32 Jahren knapp 50 Mal) hatte der in Berlin geborene Sohn der Schauspiellegende Heinrich George auch in anderen Rollen Erfolg, so u. a. als homosexueller Massenmörder Fritz Haarmann in „Der Totmacher“ (1995), in „Schtonk!“, der satirischen Filmkomödie über die Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher (1992), in „Der Sandmann“ (1996), „Schulz & Schulz“ (zw. 1989 und 1992) oder „Besondere Schwere der Schuld“ (2014). Götz George starb am 19. Juni 2016.

coverausschnitt-des-albums-manfred-krug-seine-lieder-des-labels-kuenstlerhafen-edelAuf den Bühnen und im Kino der DDR wurde Manfred Krug zuerst berühmt, auf den Bildschirmen der Bundesrepublik dann zu einem Liebling der Nation. Sein großer Erfolge beruhte immer auch auf der Übereinstimmung von Darsteller und gespieltert Figur. Krug war aber auch als Jazz-Sänger populär: 1970 besetzte man ihn in George Gershwins Oper „Porgy and Bess“ unter der Regie von Götz Friedrich, ab 1971 veröffentlichte Krug zusammen mit dem Komponisten Günther Fischer mehrere Langspielplatten, auf denen er anspruchsvolle, kunstvoll arrangierte Schlager und Chansons sang. Ebenfalls bekannt sind seine Auftritte bei den Veranstaltungen „Lyrik – Jazz – Prosa“ und die beiden von Manfred Krug rezitierten Stücke „Die Kuh im Propeller“ und „Der Flaschenzug“aus dieser Reihe wurden zu Klassikern in der ehemaligen DDR. Krug starb am 21. Oktober 2016.





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