„Was ist da los beim FCC?“: Trotz der für den 17. September angesetzten Mitgliederversammlung sind bei vielen Mitgliedern noch keine Einladungen angekommen
Sportlich läuft es beim FCC derzeit nicht schlecht. Zwar scheiterte man im Thüringenpokal schmachvoll bei einem Siebtligisten, aber in der Fußball-Regionalliga Nord-Ost steht der Jenaer Traditionsclub mit Abstand an der Tabellenspitze und hat bislang alle seine Pflichtspiele ohne Gegentor gewonnen.
Doch intern gibt es Querelen: der belgische Investor Roland Duchatelet will sich möglicherweise von seinem finanziellen Engagement beim FC Carl Zeiss Jena zurückziehen, wenn bei der bevorstehenden Mitgliederversammlung die Wahl eines neubesetzten Aufsichtsrates nicht so läuft wie erhofft, Fanclubs mahnen Transparenz an und der Vereinsvorstand wirft Duchatelet vor, die Unwahrheit gesagt zu haben. Doch obwohl es in der Vereinssatzung heißt: „Zu den (…) Mitgliederversammlungen sind alle stimmberechtigten Mitglieder (…) mindestens zwei Wochen vor der Versammlung einzuladen.“ ist bei vielen der 4.000 Mitglieder unklar, ob die Veranstaltung überhaupt satzungsgemäß stattfinden kann oder darf. Der Grund: Ein Großteil von ihnen hat auch zehn Tage vor der Veranstaltung noch keine Einladung erhalten.
FCC-Präsidiumsmitglied Andreas Wiese (Foto) ärgert auch „die Schneckenpost“, wie er es in der Ostthüringer Zeitung ausdrückt, erklärt aber, da die Einladungen am 1. und 2. September zur Post gebracht worden sind, sei die 14-tägige Ladungsfrist gewahrt. Nach seinen Worten spiele es keine Rolle, wann der Brief tatsächlich beim Mitglied ankomme, sondern allein der Versand müsse pünktlich erfolgt sein. Wieses Argument: „Etwas anderes kann schon deshalb nicht gelten, weil wir sonst die Briefe in weit entfernte Länder schon viel zeitiger absenden müssten“, so der Rechtsanwalt in der Lokalzeitung.
Indes: Zum Vereinsrecht haben Gerichte bei anderen Vereinen mit ähnlich formulierten Klauseln durchaus auch schon entschieden, dass die Einladungen innerhalb der Ladungsfrist bei den Mitgliedern ankommen müssen, wie die OTZ schreibt. Sonst bestünde sonst die Gefahr, dass die Ergebnisse einer Mitgliederversammlung erfolgreich angefochten werden. Es scheint also, als sei genau bei der für den Fußballverein so wichtigen Zusammenkunft Konfliktpotenzial vorprogrammiert. Denn egal wie die Wahlen ausfallen werden, haben nun Vorstand, Vereinsmitglieder oder gar Investor Roland Duchatelet alle Möglichkeiten, die Entscheidungen anzufechten.
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