„2 x Gold und 1 x Bronze“: Alle drei auf der Erfindermesse iENA von Wissenschaftlern und Medizinern des Universitätsklinikums Jena präsentierten Erfindungen wurden ausgezeichnet
Mit zwei Gold- und einer Bronzemedaille wurden die medizinischen Neuerungen aus dem Universitätsklinikum Jena (UKJ) auf der diesjährigen Internationalen Erfindermesse in Nürnberg ausgezeichnet. Die aus interdisziplinären Kooperationsprojekten entstandenen Innovationen zielen auf die Verbesserung der Diagnostik auf der Intensivstation und der Behandlungsmöglichkeiten chronischer Wunden und Stammzelltransplantationen. Die Medaillen wurden am vergangenen Mittwoch, dem 7. Dezember, in einer Feierstunde des Landespatentzentrum Thüringen PATON überreicht, das die Patentanmeldung der Erfindungen begleitet hat.
Vollblutanalyse in einer Stunde
Eine Goldmedaille ging an das Erfinderteam aus Intensivmedizinern des UKJ und Wissenschaftlern des Leibniz-Institutes für Photonische Technologien IPHT. Ihre Anordnung für eine individualisierte Patientenblutanalyse soll insbesondere auf der Intensivstation schnell ein aussagekräftiges Ergebnis liefern. „Mit derzeitigen Methoden muss für fast jeden Parameter ein anderer, teilweise aufwändiger Analyseschritt durchgeführt werden“, so Prof. Dr. Michael Bauer, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Die neuartige Probenkartusche vereint ein Holografie-Modul für das klassische Blutbild, ein Ramanspektroskopie-Modul, das den Aktivierungszustand der Zellen erfasst, und ein Fluoreszenzmodul zur Konzentrationsmessung wichtiger Biomarker im Blut. Das Analyseergebnis liegt nach nur einer Stunde vor.
Nachbau für Stammzellfabriken
Ebenfalls mit einer Goldmedaille wurde die Nachbildung einer Blutstammzellnische ausgezeichnet, die Kinderonkologen des UKJ gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Ilmenau entwickelt haben. Damit bauen sie die spezielle Konstruktion der Gewebefabriken im Knochenmark nach, in denen sich die Blutstammzellen bilden. „Patienten profitieren bei einer Stammzelltransplantation von hohen Stammzellmengen, die leider oft nicht zur Verfügung stehen, und Blutstammzellen lassen sich unter den bisherigen in-vitro-Bedingungen kaum vermehren“, so Prof. Dr. James Beck, Direktor der Jenaer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. In der nachgebildeten Stammzellnische wachsen die Zellen nachweislich gut heran.
Magnetpflaster fördert Heilung chronischer Wunden
Prof. Dr. Ingrid Hilger entwickelte eine beliebig formbare Wundauflage, in die magnetische Materialien eingebettet sind. „Diese Eisen-Nanopartikel lassen sich im äußeren Magnetfeld zur Wärmefreisetzung anregen. Das geschieht punktgenau und in einem individuellen zeitlichen Therapieregime“, so die Leiterin der Arbeitsgruppe Experimentelle Radiologie. Die gezielte Wärme fördert die Gefäßneubildung und kann so die Heilung chronischer Wunden unterstützen. In das biokompatible und biologisch abbaubare Trägermaterial lassen sich zudem antiseptische oder Wachstum fördernde Wirkstoffe einbringen. Das mit einer Bronzemedaille ausgezeichnete innovative Verbandmaterial lässt sich bei äußeren Wunden, aber auch bei chirurgischen Eingriffen als Implantat oder Nahtmaterial verwenden.
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