„Jenas Mitte soll attraktiver werden“: Der Oberbürgermeister wünscht sich eine Art „Hackesche Höfe“ im Zentrum
Eine einzigartige Studie zeigt: Seit 2008 hat Jenas City mehr und mehr an Attraktivität verloren, doch das soll sich in den nächsten Jahren ändern. OB Dr. Albrecht Schröter und Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker nannten nun konkrete Vorhaben. So soll etwa der Rahmenplan für die Eichplatz-Bebauung nächste Woche dem Stadtrat vorgelegt werden.
Im Vorfeld des Stadtentwicklungsausschusses am vergangenen Donnerstag wurde der Öffentlichkeit die sogenannte City-Studie präsentiert. Von 1991 bis 2016 hatten hierzu der Stadtgeographie-Professor Günter Meyer von der Universität Mainz und seine Studenten alljährlich über 2.000 Passanten in Jena nach der Attraktivität des Stadtzentrums befragt. Keine andere Stadt im Osten sei so langfristig erforscht worden, hob der Wissenschaftler hervor. Bis 2008 habe sich Jena positiv entwickelt, dann sei jedoch eine regelrechte Trendwende erfolgt.
Hätten bis dahin 90 Prozent der Befragten die Innenstadt attraktiv und sehr attraktiv gefunden, seien es zuletzt noch 81 Prozent gewesen. Zahlreiche negative Indikatoren hätten diese Entwicklung beeinflusst.Die Kaufkraft wandere in andere Städte ab. Es bestehe dringender Handlungsbedarf. Die Stadt müsse massiv gegensteuern – durch bauliche Aufwertung, verbesserte Einzelhandelsangebote, mehr Grünanlagen und attraktivere Verkehrsangebote. So fasste Prof. Dr. Günter Meyer die Wünsche der Interviewten zusammen.
Die Stadtverwaltung nimmt die Ergebnisse der City-Studie sehr ernst. Oberbürgermeister Dr. Abrecht Schröter: „Jena ist eine quirlige, eine lebendige, eine junge Stadt – eine Stadt, auf die wir stolz sein können. Das soll auch künftig so bleiben. Die Innenstadt ist das Herz. Und das darf keinen Riss haben, das muss selbstbewusst schlagen.“Daher seien zahlreiche Bauvorhaben geplant, um dem Negativtrend zu begegnen. „Bis 2030 sollen drei Großprojekte umgesetzt werden: ein neuer Uni-Campus auf dem Inselplatz, die Eichplatz-Bebauung mit konsequenter Bürgerbeteiligung und die Umgestaltung des alten Uniklinikums in der Bachstraße. Dabei werden die benachbarten Häuser der Ernst-Abbe-Stiftung einbezogen. Ich träume von einer Art ‚Hackesche Höfe’nach Berliner Vorbild: Das wären unsere ‚Zeiss-Höfe‘.“ So die Vision des Oberbürgermeisters.
Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker nannte zudem bei der Vorstellung der City-Studie am 12. Januar 2017 ganz konkrete Termine. So werde der Rahmenplan für den Eichplatz am kommenden Mittwoch dem Stadtrat vorgelegt. Zudem gebe es in der nächsten Woche eine erste Jury-Sitzung im Wettbewerb für die Inselplatz-Bebauung. Darüber hinaus werde die Stadt die Stelle eines City-Managers ausschreiben. Darüber habe man sich mit der neu gegründeten AG Innenstadt verständigt. Es werde künftig also einen „Kümmerer für die Innenstadt“ geben – so Dennis Peisker.
Dennoch werde sich der Negativtrend noch zwei bis drei Jahre fortsetzen, räumte Prof. Günter Meyer ein. Und auch Denis Peisker bestätigte, dass dieser Trend nicht ruckartig umzukehren sei. Großprojekte würden eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Auch die City-Studie soll in angemessener Form fortgeführt werden.
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