Jenaer Konzept für Photonik in der Infektionsforschung erhält Bestnoten vom Wissenschaftsrat – (Teil 2)
(Anja Schulz) – „Einzigartig und revolutionär“: Der Wissenschaftsrat (WR) bewertete die Pläne für das „Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung“ (LPI) in Jena sehr positiv. Lesen Sie HIER den ersten Teil des Berichts.
Mit seinem disziplinübergreifenden Ansatz bedient das LPI nach Ansicht des Wissenschaftsrats einen sehr breiten Nutzerkreis in der Wissenschaft. Darüber hinaus bestehe ein sehr großes Interesse seitens der Wirtschaft. Als Plattform, die prinzipiell allen Nutzern offen steht, regelt das Leibniz-Zentrum den Zugang über ein Experten-geleitetes Verfahren (Peer Review), das die wissenschaftliche Exzellenz der vorgeschlagenen Projekte bewertet. Mit der einzigartigen Zusammenführung von Photonik und Infektiologie verhilft das LPI nach Einschätzung des Wissenschaftsrats dem Forschungsstandort Deutschland zu einer erheblichen Steigerung an internationaler Sichtbarkeit und Attraktivität. Insbesondere der wissenschaftliche Nachwuchs werde durch das Master-Programm „Medizinische Photonik“ und durch Doktoranden-Programme angezogen. Auch für etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und klinisches Personal sei das LPI ein attraktives Umfeld. Für Thüringen und die Metropolregion Mitteldeutschland könnte die Infrastrukturmaßnahme demnach einen deutlichen Entwicklungsschub bedeuten.
Die Grundidee hinter dem LPI ist eine maximale Bündelung von Wissen, Erfahrung und Sachverstand aus unterschiedlichen Disziplinen: An dem Zentrum fließen die disziplinübergreifenden Kompetenzen der Leibniz-Gemeinschaft sowie des in Jena schon lange vorhandene Know-how im Bereich der Photonik und Infektionsforschung zusammen. Konkret kombiniert das LPI unter einem Dach die Forschungsansätze der beiden Leibniz-Forschungsverbünde „Leibniz Gesundheitstechnologien“ und „Infections’21“ mit denen des in Jena ansässigen InfectoGnostics-Forschungscampus, einer öffentlich-privaten Partnerschaft, die bereits erfolgreich Produkte für die Infektionsdiagnostik auf den Markt bringen konnte. Prof. Dr. Jürgen Popp, Sprecher von Leibniz Gesundheitstechnologien und Direktor des Instituts für Physikalische Chemie der FSU, sieht in diesem kooperativen Ansatz ein Jenaer Alleinstellungsmerkmal: „Basis für dieses national bedeutsame Vorhaben ist die außerordentlich enge und gute Zusammenarbeit zwischen Universität, Klinikum und zwei Leibniz-Instituten, wie sie prägend für die Forschung in der Saalestadt ist.“
Das LPI soll in drei Phasen entstehen: Nach der derzeit schon laufenden Vorbereitungsphase (2016-2018) schließt sich eine Realisierungsphase an (2019-2023) und wird von einer Betriebsphase zur Nutzung und Verstetigung (2024 bis 2033) abgeschlossen. Mit der Veröffentlichung der Nationalen Roadmap durch das BMBF ist Anfang 2018 zu rechnen.
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