„Uuups…was stand da noch in der AGB?“ – In Großbritannien verpflichteten sich Zehntausende zu kostenlosem Kloputzen, Sozialstunden und Kaugumme-Entfernen
(tomba) – Dass man Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) in Ruhe durchlesen sollte, ist bekannt. Trotzdem versagt bei vielen Menschen der gesunde Menschenverstand, wenn es etwas kostenloses abzugreifen gibt: acht von zehn Internetusern klicken dann AGB nahezu unbesehen an und dann schnell weiter.
Dies rächte sich nun in Großbritannien, als sich ein dortiger Anbieter eines öffentlicher WLAN-Netze namens Purple recht ungewöhnliche Allgemeine Geschäftsbedingungen ausdachte, die einige Klauseln enthielten, die nachweislich so gut wie keiner der mehr als 20.000 Userbewusst wahrnahm. Zwischen üblichen Vertragsbedingungen für das kostenlose Nutzen des WLAN-Netzes eingeschmuggelt finden sich Dinge, wie das freiwillige Putzen von Festival-Toiletten, das Ableisten von 1.000 Stunden Gemeinschaftsdienst (= wenn man sieben Tage die Woche jeweils acht Stunden lang kostenlos für Purple schuftet, dann hat man die 1.000 Stunden – ohne Urlaub zu nehmen – in viereinhalb Monaten abgeleistet), das Beseitigen von Tierkot aus öffentlichen Parks, das Entfernen von Kaugummiresten von öffentlichen Plätzen sowie das Reinigen verstopfter Abwasserrohre.
Doch damit nicht genug: alle Nutzer, die AGB akzeptieren angeklickt hatten, dürfen zudem fremden Tieren ihre volle Zuneigung zeigen, zum Beispiel dadurch, dass sie die Gehäuse lebender Schnecken bemalen oder streunende Katzen und Hunde umarmen. Wie das Unternehmen allerdings in einer Mitteilung von Wochenende erklärte, hat es „im Moment“ nicht vor, diese formell existierenden Ansprüche einzufordern. Vielmehr sei es Purple darum gegangen, darauf hinzuweisen, wie wenig es den Nutzern öffentlicher WLAN-Netze bewusst ist, was sie mit dem Klick auf „AGB akzeptieren“ hinnehmen, so ein Firmensprecher gegenüber dem TV-Sender SKY News.
Er wies auch darauf hin, dass Purple im Ur-Text ihrer teils obskuren AGB sogar den Hinweis eingebaut hatte, man könne einen Preis gewinnen, wenn man dem Unternehmen fragwürdige AGB-Passagen melden würde. Tatsächlich hat laut dem Purple-Sprecher nur eine einzige Person von 22.000 diese Möglichkeit genutzt. Offen ließ er jedoch, was diese Person gewonnen hat. Jedenfalls wurde der Passus danach entfernt.
« „Alten Erdbeben auf der Spur“: Geowissenschaftler der FSU Jena erforschen seismische Aktivitäten in Slowenien und Ostitalien Betriebsunfall an Bahnstrecke bei Kahla / Verschiedene Verkehrsdelikte mit Alkohol / Einbruch in Geschäft in der Saalstraße und die Gaststätte „Bauersfeld“ »