„Der grüne Daumen Spezial“: Die Trauben-Eiche ist Baum des Jahres 2014 – Im Oktober ist Pflanztag im Jenaer Bürgerwald
(JEZT / ANDREAS ROLOFF / KSJ | 2014-09-06) – Die Trauben-Eiche (Quercus petraea) Traubeneiche (Quercus petraea) ist neben der Stieleiche (Quercus robur), eine von zwei in Mitteleuropa heimischen Eichenarten. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Traubeneiche überzieht fast den gesamten europäischen Kontinent, außer Spanien, Nordskandinavien und Nordosteuropa. Die Standorte der Traubeneiche sind eher trockener und nährstoffärmer als die der Stieleiche. Beide Eichenarten können jedoch auch auf Standorten der anderen Art vorkommen und häufig gemischt.
Die Traubeneiche ist eine Lichtbaumart, welche zwar in der Jugend noch Schatten verträgt, im Alter jedoch mehr und mehr Licht benötigt. Dunkle und dichte Wälder bieten der Eiche daher keinen Lebensraum. Um die Traubeneiche zu fördern und zu erhalten sind lichte Wälder essentiell. Die Kronen sind relativ licht im Vergleich zur Buche, was vielen anderen Pflanzenarten am Waldboden unter Eichen das Überleben erleichtert.
Nicht nur Pflanzen, sondern auch Tiere profitieren vom Vorhandensein der Eichen. Eichen werden auch als Tierheim der Natur bezeichnet. Beide Eichenarten bieten Lebensraum für ca. 500 Insektenarten (z.B. Hirschkäfer, Gr. Eichenbockkäfer), deren Vorkommen wiederum Lebensgrundlage für zahlreiche andere Tierarten ist. Auch viele Pilze lieben Eichen, darunter hochwertige Speisepilze wie z.B. Sommer-Steinpilz, Kaiserling und Eichen-Rotkappe. In Süddeutschland kann man an Trauben-Eichen auch echte Trüffel finden.
Bei der Nutzung steht das Holz im Mittelpunkt, denn Eiche ist eine der schwersten Hauptholzarten unseres Landes, es wiegt getrocknet doppelt so viel wie z.B. Weidenholz. Im Kern sind Fäulnishemmende Stoffe eingelagert, die das harte Holz sehr dauerhaft machen. Daher war es früher z.B. für Schiffsbau und Fachwerkhäuser so begehrt, dass in England die Eichen bis ins 19. Jahrhundert immer mehr dezimiert wurden, bis man merkte dass es ohne Nachhaltigkeit nicht dauerhaft weitergehen kann mit der Eichennutzung.
Pfahlbauten und Gebäude auf feuchten Standorten standen früher meist auf Eichenpfosten. Hamburgs Hafen-Speicherstadt z.B. steht seit über 100 Jahren auf 3,5 Mio. Eichenstämmen und auch die Hamburger Elbphilhamonie steht auf 12 m langen Eichenpfählen. Eichenholz wird als Rundholz, Schnittholz sowie Furnier verarbeitet. Aufgrund seiner Dauerhaftigkeit kann es gut im Freien verwendet werden, z.B. für Pfosten und Zäune, zudem für Kübel und Fässer, als Möbelholz, für Vertäfelungen, für Türen, Fenster, Treppen und Fußböden.
Der Spitzenpreis für Traubeneichenholz kann bei Furnierstämmen bis über 3.000 Euro pro m³ erreichen. Dafür lohnt es sich dann auch, 200 Jahre lang Pflegeaufwand zu betreiben.
Wichriger Hinweis: Auf einer Waldfläche im Jenaer Forst, auf der sich Eichen besonders wohl fühlen, kann unter fachlicher Anleitung der Baum des Jahres 2014 selbst gepflanzt werden. Bereits im April am „Tag des Baumes“ fand diese Aktion viele Naturfreunde. Ein weiterer „Pflanztag“ findet am Samstag, den 18. Oktober 2014 in der Zeit von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr im Jenaer Bürgerwald statt. Treffpunk ist an diesem Tag das Cospoth-Wegekreuz (Esel) nordöstlich Vorwerk Cospoth. Eine genaue Wegbeschreibung finden Sie HIER. Für jede kleine Eiche zum Unkostenbeitrag wird natürlich eine Urkunde ausgehändigt.
Auch am Sonntag, den 9. November 2014 von 13 bis 16 Uhr besteht nochmals die Möglichkeit im Stadtforst Jena Eichen zu pflanzen. Weitere Informationen finden man DORT.
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