„Die 19 macht’s!“ – Florian Dietz sicherte dem FCC in der Nachspielzeit den Derby-Sieg gegen Erfurt

26.02.18 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, SPORT, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Die 19 macht’s!“ – Florian Dietz sicherte dem FCC in der Nachspielzeit den Derby-Sieg gegen Erfurt

FC Carl Zeiss Jena – Mannschaftsfoto der 1. Mannschaft – Saison 2017 / 2018 – Foto © FCC

(JEZT / FCC News) – Das Thüringenderby ist eines der traditionsreichsten Duelle im deutschen Fußball und gestern Nachmittag kam es zur 103. Auflage des ewig jungen Duells zwischen den Thüringer Rivalen. Anstoß im mit 9.650 Zuschauern ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld war leicht verspätet um 14.05 Uhr. Der Grund lag darin, dass das polizeiliche Konzept der strikten Fantrennung zwar aufging, die Fans beider Lager sich jedoch nicht so friedlich verhielten, wie erhofft. Nachdem Erfurter Fans Bengalo-Pyrotechnik zündeten, bewarfen sich Fans beider Lager gegenseitig mit Böllern und es wurden auch Nebeltöpfe gezündet.

Nach der Hinrundenpartie in Erfurt und dem Thüringenpokalspiel in Jena war dies bereis die dritte Begegnung der Erzrivalen in dieser Saison ud wer keine Karte bekam, konnte das Spiel live im MDR Fernsehen ansehen. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt dauerte es bis zur ersten nennenswerten Offensivaktion mehr als eine Viertelstunde. Einen langen Ball von Biankadi konnte Raphael Koczor, der aus seinem Tor herausgeeilt war, Nermin Crnkic vom Fuß nehmen (17.). Auf Seiten unseres FCC war der kurzfristige Ausfall von Goalgetter Timmy Thiele im Angriffsspiel jederzeit feststellbar. Und auch in der Defensive zeigte unser FCC ungewohnte Schwächen, die die Erfurter, das offensivschwächste Team der Liga, jedoch glücklicherweise nicht nutzen konnten. Mitte der ersten Halbzeit herrschte folglich verkehrte Welt im Ernst-Abbe-Sportfeld. Der Tabellenletzte hatte die größeren Spielanteile und unserem FCC gelang es nicht, die zuletzt im heimischen Sportfeld gezeigte Leistung abzurufen. Was blieb, waren die wohl schwächsten 45 Minuten des FCC im heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld in der laufenden Saison. Und das ausgerechnet im so prestigeträchtigen und zugleich sportlich bedeutsamen Derby.

Auf den Tribünen war man gespannt, welche Reaktion die Jungs von Mark Zimmermann zu Beginn der 2. Halbzeit zeigen werden. Denn eines war klar: Die Leistung in den ersten 45 Minuten wird nicht reichen. Und doch waren es erneut die Erfurter, die erstmals gefährlich vor das Jenaer Tor kamen. Eine Hereingabe landet beim relativ freistehenden Biankadi, der aus Nahdistanz allerdings am stark reagierenden Raphael Koczor scheitert (48.). Keine 120 Sekunden später kann sich Erfurt erneut nahezu unbedrängt durch die Jenaer Defensive kombinieren. Am Ende ist der Winkel für Biankadi zu spitz, um den Abschluss noch gefährlich auf das Tor zu bringen. Nach nur 7 Minuten in der 2. Spielhälfte wechselte Mark Zimmermann die komplette defensive Mittelfeldzentrale. Für Jan Löhmannsröben und Sören Eismann kamen Kevin Pannewitz und René Eckardt in die Partie.

Nur zwei Minuten nach seiner Hereinnahme versuchte Mannschaftskapitän Eckardt ein Zeichen zu setzen, indem er im Zweikampf mit Bergmann leicht über die Grenzen des Legalen hinausging. Vielleicht war dieses Mittel notwendig, um seine fast etwas schläfrig wirkenden Mannschaftskollegen zu wecken. Und doch bedurfte es für die erste Offensivaktion der Mithilfe des Gegners. Nach einem eigenen Freistoß verspringt Kwame der zweite Ball, doch mit Glück kann der aus dem Tor geeilte Klewin die Kugel vor Günther-Schmidt klären. Wenig später ist es erneut Günther-Schmidt, der eine Flanke von der rechten Seite auf den Kopf bekommt und die Kugel dann nur Zentimeter links neben das Tor drückt. Das wäre fast die Führung für unseren FCC gewesen (61.).

Der erst in der 64. Spielminute eingewechselte Florian Dietz – 19 Jahre alt und Trikotnummer 19 – hatte kurz nach seiner Hereinnahme ebenfalls den Führungstreffer auf dem Fuß. Doch er zögert nach einem Fehler eines Erfurters mit dem Abschluss zu lange und wurden daher im letzten Moment geblockt (68.). Und doch waren die beiden Szenen einen Beleg für einen FC Carl Zeiss, der nun besser im Spiel war. 15 Minuten vor dem Ende leitete ein Eckball von Manfred Starke die nächste gefährliche Offensivaktion ein. Zunächst befördert Julian Günther-Schmidt die Kugel an die Querlatte. Den zurückspringenden Ball erreicht erneut Günther-Schmidt per Kopf wieder als Erster, doch Klewin konnte die Kugel kurz vor der Torlinie sichern (75.). Von Erfurt war in der 2. Halbzeit kaum mehr was zu sehen und so war es acht Minuten vor dem Ende erneut der FCC der für Torgefahr sorgt. Und die Mannschaft von Mark Zimmermann setzte weiter nach und belohnte sich in der ersten Minute der Nachspielzeit. Nach Balleroberung kam der Ball zu Florian Dietz, der diesmal cool blieb und die Kugel unter Klewin hindurch zum 1:0 in die Maschen schiebt. Kurz danach war das Spiel zu Ende und der Jubel im Ernst-Abbe-Sportfeld kannte keine Grenzen.

Während der zweiten Halbzeit und zum Ende des Spiels kam es jedoch zu teilweise massiven Störversuchen durch Jenaer Fans und die Polizei musste mehrfach im Inneren des Stadions eingreifen. Vier Personen aus dem Jenaer Block hatten in Halbzeit 2 den Zaun überwunden und versuchen, ins Innere des Stadions vorzudringen. Die Beamten nahmen diese Personen in Gewahrsam und verhinderten gemeinsam mit den Sicherheitskräften, dass weitere Fans in den Innenraum des Stadions gelangten. Dabei wurden die eingesetzten Polizeibeamten mehrfach massiv angegriffen, unter anderem durch Steinwürfe.

Mark Zimmermann: „Ich habe Erfurt in der 1. Halbzeit so gesehen, wie wir es vorhatten zu Hause zu spielen. Weil wir es in so vielen Spielen auch schon mit Leistung untermauert haben. Ich habe in der Halbzeit gesagt, dass es logisch ist, dass irgendwann jede Serie zu Ende geht. Auch die Serie der Ungeschlagenheit hier zu Hause. Aber nicht mit so einer Leistung. Nicht mit so einer Leistung in der 1. Halbzeit. Die war unterirdisch unsererseits. Das lag einerseits an uns selbst, aber auch am Gegner. Erfurt hat sehr zielstrebig gespielt. Sehr schnell den Weg nach gewonnenen ersten oder zweiten Bällen in die Spitze gesucht. Wir hatten große Probleme, dass wir mit dem 0:0 in die Halbzeit gehen. Aufgrund der Form, die wir bis dahin gezeigt haben, verlieren wir das Spiel. Und erst nach dem Doppelwechsel hätten wir uns den Punkt aufgrund der letzten 25 Minuten in der 2. Halbzeit verdient. Dass es am Ende so eine Wendung nimmt, dass ausgerechnet Florian Dietz, der überragend trainiert hat die Woche, der sich jedes Mal reinhängt, so ein emotionales Derby für uns entscheidet, das freut mich ungemein für ihn. Der heutige Sieg ist Gold wert. Wir haben das letzte Derby in der Saison 2017/2018 gewonnen. Da bin ich sehr stolz drauf!“





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