„Jena auf dem Weg zur Bürgerstadt (2/4)“: Das Jubiläum „20 Jahre Trägerverein Bürgerradio Jena“ wird im Juni zelebriert
Unsere Stadt ist bereits auf guten Weg zu einer echten Bürgerstadt. Mit dazu gehört des Konzept des Bürgerrundfunks: Mit einem Open-Air-Fest und einer audio-visuellen Performance im Stadtzentrum wird im Juni 2018 der 20. Vereinsgeburtstag des Offenen Hörfunkkanals Jena / Radio OKJ zelebriert werden. Die Idee war 1998, dass Jenaer Bürgerinnen und Bürger ihre eigenen, nicht-kommerziellen Radioprogramme gestalten sollten.
Das Event wird am Nachmittag des 16. Juni 2018 im Gewerbegebiet Jena-Göschwitz über die Bühne gehen und ab 22.00 Uhr soll im benachbarten Empire-Club weitergefeiert werden. Das kündigte OKJ-Geschäftsführer Tobias Marx anlässlich eines Pressetermine am Dienstag in der Senderzentrale im Medienzentrum Schillerhof an. Noch werde an der Setliste gearbeitet, weshalb Interessenten sehr willkommen seien, wie der Geschäftsführer berichtete. Zum Programm sollen u.a. viele Auftritte von Sendermachern gehören, um bislang wenig bekannten „Radio Gesichtern“ die Möglichkeit zu geben, sich einer Öffentlichkeit zu präsentieren, sagte Marx.
Vor diesem Event werde es von Montag, den 11., bis Freitag, den 15. Juni, die Jenaer im Stadtzentrum eine täglich zweistündige audio-visuelle „Hörbar“-Performance des Leipziger Medienkünstlers Martin Höfer geben, der ebenfalls auf der Pressekonferenz präsent war. Nähere Details wollte Höfer jedoch noch nicht preisgeben, verriert nur, der lokale Bezug seiner Show sei durchaus gegeben.
Hintergrund: Im Sommer 1998 gründeten Jenaer Bürgerinnen und Bürger den Trägerverein Offener Hörfunkkanal Jena e.V., der nach Érteilung der Sendelizenz durch die Thüringer Landesmedienanstalt am 13. März 1999 erstmals auf Sendung ging. Moderiert wurde die Sendestartgala im Schillerhof in Jena-Ost seinerzeit vom Radio Jena-Programmkoordinator und späteren Vereins-Vize Rainer Sauer, der am 01.01.2000 auch das Lokale Hörfunkprogramm an der Start brachte. Mit der Änderung des Thüringer Landesmediengesetzes von 2014 wurde den Bürgerradios zugleich ein publizistischer Auftrag erteilt. Sieben Stunden pro Tag müssen mit redaktionellen Inhalten gefüllt werden. Bis zu 250 Radiomacher sitzen monatlich vor den Studiomikrofonen. Hinzu kommen rund 300 Radiofreunde, die in größeren Abständen Einzelprogramme produzieren.
Einen Namen machte sich Jenas Bürgerradio auch durch die regelmäßigen Liveübertragungen der Stadtratssitzungen durch Radio Jena, das inzwischen bereits mit mehreren Hörfunk- und Radiopreisen ausgezeichnet wurde. Man arbeite dran, dass zukünftig gemeinsam mit den anderen fünf in Thüringen lizensierten Bürgerradios, auch aus dem Erfurter Landtag live berichtet werden kann, sagte Tobias Marx.
Das Programm von ZONO Radio Jena ist komplett werbefrei und ausschließlich durch Bürger finanziert, lediglich die Sendeoption wird von der Landesmedienanstalt finanziell abgesichert, die wiederum vom Mitteleutschen Rundfunk einen Teil der Rundfunkgebühren erhält und Bürgerfunk in Thüringen möglich zu machen. Außerhalb des Radio Jena Programms erhalten andere Radionutzer Förderungen u.a. vom Sozialdezernat der Stadt Jena und dem städtischen Eigenbetrieb JenaKultur, wodurch z.B. seit vielen Jahren die medienpädagogischen Angebote für Kita-Kinder- und Schüler („Rabatz“) co-finanziert werden.
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