„Wieder kein Auswärtssieg“: FC Carl Zeiss Jena verspielte in Münster eine 2:0 Führung
Das Drittligaspiel zwischen den beiden Traditionsvereinen sollte die gerade Mal sechste Auflage dieses noch jungen Duells sein. Die erste Chance des Spiels hatte Jenas einzige nominelle Spitze Julian Günther-Schmidt. Doch seinen Drehschuss von der Strafraumkante parierte Preußen-Schlussmann Schulze Niehuis (4.). Kurz darauf hatte Manfred Starke nach Vorlage Eckardts die Führung auf dem kopf. Doch ein Preuße bekam noch seinen Körper dazwischen und blockte den Versuch (8.). Nur wenig später hatte Münsters Menig die Führung auf dem Fuß. Doch seinen Flachschuss ins kurze Eck entschärfte Raphael Koczor (11.). Münster drückte, gewann viele Zweikämpfe und kam durch Grimaldi nach einer knappen Viertelstunde zu einer weiteren guten Möglichkeit, die Jenas Defensive buchstäblich in letzter Sekunde bereinigen konnte (13.).
Den Schlusspunkt einer durchaus lebhaften ersten Viertelstunde setzte aber der FCC – oder besser gesagt: Manfred Starke. Wiederholt vertendelte der SCP in der Vorwärtsbewegung den Ball. Starke schloss von der Strafraumgrenze ab und erwischte den Preußen-Schlussmann auf dem falschen Fuß – 1:0 für Jena (14.). Jena blieb die gefährlichere Mannschaft, während sich Preußen vor allem mit vielen Ballverlusten in der eigenen Hälfte selbst das Leben schwer machte. In der 21. Spielminute hätte es fast wieder im Münsteraner Kasten geklingelt. Doch der gut getretene Freistoß Slamars aus etwa 25 Metern strich knapp am kurzen Pfosten vorbei.
Wenig später kombinierte sich der FCC wunderbar durch allerdings nahezu körperlos verteidigende Preußen vors Tor, wo Maximilian Wolfram die Ruhe hatte, erfolgreich zum verdienten 2:0 für die Zeiss-Elf abzuschließen (25.). Eine gute halbe Stunde war gespielt, da gelang Münsters Grimaldi aus einem Strafraumgewühl nach einem Freistoß der Anschlusstreffer zum 1:2 (32.). Dennoch blieb Jena aus dem Spiel heraus dominanter. Münster ließ die Jenaer über weite Strecken gewähren und bot ein ums andere Mal Lücken für Jenaer Angriffe. Mit der verdienten, aber knappen Führung für die Jenaer Mannschaft ging es in die Halbzeitpause.
Aus der kam der FCC unverändert, während Preußen-Trainer Antwerpen für Stürmer Martin Kobylanski den Mittelfeldmann Michele-Claudio Rizzi ins Spiel brachte. Kurz nach Wiederanpfiff hatte der SCP die erste Möglichkeit – wieder nach einem Standard. Doch Jenas Defensive konnte im letzten Augenblick klären (48.). Preußen war das Bemühen anzusehen, mehr für das Spiel zu tun, körperlicher zu agieren, und wurde durch erste Anfeuerungen aus der ansonsten weitestgehend stummen Preußen-Fankurve unterstützt. Der Anfang der zweiten Halbzeit gehörte den Hausherren, die zusehends stärker wurden. Der FCC hatte zunächst Probleme, sich aus dieser Umklammerung zu befreien und mit eigenen Angriffen für die nötige Entlastung zu sorgen.
Nach einer Stunde brachte FCC-Trainer Mark Zimmermann Sören Eismann für Niclas Erlbeck, der kurz zuvor auch Gelb gesehen hatte. Kurz darauf brachte Zimmermann den Derbyhelden Florian Dietz für Julian Günther-Schmidt (64.). Er war es auch, der nach knapp 25 gespielten Minuten in der zweiten Halbzeit endlich mal wieder auf des Gegners Tor schoss (70.). Insgesamt war es aber viel zu wenig, was der FCC einer druckvollen Münsteraner Mannschaft, die ihr drittes Spiel binnen einer Woche absolvierte, in den zweiten 45 Minuten entgegenzusetzen hatte. Fast zwangsläufig dann der Ausgleich für die Hausherren. Wieder war es Grimaldi, der zur Stelle war und – aus allerdings stark abseitsverdächtiger Position – per Kopf zum 2:2 einnetzte (75.). Danach entwickelte sich ein offner Schlagabtausch, in dem beide Teams noch versuchten, den Dreier einzufahren, wobei hierbei die besseren Möglichkeiten auf Seiten der Hausherren lagen.
Am Ende blieb es beim gemessen an den beiden total unterschiedlichen Halbzeiten völlig leistungsgerechten 2:2 Unentschieden. Mark Zimmermann: „Wir bleiben Nachbarn – tabellarisch. Ich bin absolut begeistert von unserem Spiel in der ersten Halbzeit, und ich bin beeindruckt von der Leistung Münsters, die bereits zwei Spiele in den Beinen hatten, in der zweiten Halbzeit. Somit muss und kann ich mit diesem Unentschieden leben.“
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