Apoldas Paralympics-Star Andrea Eskau (8 x Gold, 5 x Silber und 1 x Bronze) feiert heute ihren 47. Geburtstag
Andrea Eskau bei den Winter-Paralympics in Pyeongchang – Bildrechte: USC Magdeburg
„Wo soll das alles enden und vor allem wann?“ – Das fragen sich viele sportbegeisterte Fans der in Apolda gebürtigen Paralympionikin Andrea Eskau und doch bewegt die querschnittsgelähmte Ausnahmesportlerin, die für den USC Magdeburg aktiv ist, diese Frage am wenigsten. „Ich mache so lange weiter Sport, wie es für mich erträglich ist“, sagte sie vor Kurzem in einem Interview mit der ARD.
Andrea Eskau jubelt bei den Winter-Paralympics in Pyeongchang – Bildrechte: USC Magdeburg
Vor genau zwanzig Jahren war ihr Schicksalsjahr mit dem tragischen Fahrradunfall, bei dem mehrere Wirbel brachen und ihr die Beine raubte. Nach dem Schock kam der eiserne Wille, der Andrea bis heute nicht verlassen hat und ihr bei den Betreuern und Trainern den Spitznamen „Das Tier“ einbrachte. Anfangs versuchte sie sich beim Rollstuhl-Basketball, fand aber schnell zum Handbiking. 2002 bestritt die am 21. März 1971 geborene Diplompsychologin ihren ersten Wettkampf. Seither errang sie zehn Weltmeistertitel, gewann zahlreichen City-Marathons, stellte 2011 beim Hamburg-Marathon einen neuen Fabel-Weltrekord im Handbikefahren auf, gewann bei den Sommer-Paralympics 2008 Gold im Straßenrennen, 2012 in London Gold im Straßenrennen und im Einzelzeitfahren, holte 2016 in Rio de Janeiro nochmals Gold im Straßenrennen sowie die Silbermedaille im Einzelzeitfahren.
Doch das war Andrea Eskau noch nicht genug und sie konzentrierte sich fortan mit Leidenschaft auch auf den Winter-Paralympics-Sport mit Skilanglauf und Biathlon. Nach nur wenigen Monaten Training startete sie 2010 in Vancouver und errang dabei die Bronze- (= 10-km-Biathlon) und die Silbermedaille (= 5-km-Langlauf). Bei den Winter-Paralympics 2014 in Sotschi setzte sie noch einen drauf und holte sich ihre erste Goldmedaille auf der 6-km-Biathlonstrecke und schließlich Gold im Skilanglauf über 5 km.
Aufgrund ihrer Erfolge und der Vorbildfunktion über 16 Jahre Paralympics-Sport wurde die Apoldaerin in diesem Jahr bei den Winter-Paralympics in Pyeongchang als Fahnenträgerin der deutschen Mannschaft ausgewählt und gewann anschließend sowohl den Wettbewerb im Biathlon über 10 km als auch den über 12,5 km. Im Skilanglaufwettbewerb über 5 km und über 12 km sitzend gewann sie in Pyeongchang Silber und holte sich im Skilanglauf-Sprintwettbewerb über 1,1 km ihre dritte Silbermedaille. Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher, sagte daraufhin: „Die, die mich kennen, wissen: Ich bin selten sprachlos. Aber mir fallen keine Steigerungen mehr ein.“
Begeisternd sind aber auch ihre 33 (!) Podestplätze bei Weltmeisterschaften unterschiedlichster Art. Karl Quade, den deutsche Chef de Mission in Pyeongchang, fasziniert gerade diese Vielseitigkeit der Ausnahmesportlerin in allen Jahreszeiten. „Dass Eskau erfolgreich im Sommer und Winter ist, das ist schon eine Besonderheit“, sagte er in der ARD und fügte an, sie sei ein großes Vorbeild an Zielstrebigkeit und Fokussiertheit, verfüge zudem über „enormes Fairnessgefühl und hervorragende ethisch-moralische Komponenten“.
Wir wünschen Andrea Eskau noch viele erfolgreiche aktive Jahre im Sommer- und im Wintersport und wünschen ihr alles erdenklich Gute zum Geburtstag!
Verfasst von: Redaktion
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