„Steinweg Tower“: Antrag für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan liegt morgen dem Stadtentwicklungsausschuss vor
Dass der Rand der östlichen Innenstadt Jenas einen dominanten Hochpunkt erhalten wird, steht bereits seit einiger Zeit fest (wir berichteten). Auch wer diesen am Stadort zwischen Steinweg, Frauengasse und der Straße Am Eisenbahndamm erbauen soll (= die GW Projects GmbH Frankfurt am Main) und wer der Hauptmieter werden wird (= Intershop AG) war bekannt. Ebenfalls, dass es „ein neuer, moderner architektonischer Akzent“ für unsere Stadt sein wird, wie Christian Graf von Wedel, der hinter der GW Projects GmbH steht, versicherte – ein Gebäudekomplex mit einem Hochhaus von 77 Metern Höhe und insgesamt 19 Etagen.
Nun legte der auch in Jena bekannte Investor (u.a. Ausbau des früheren Arbeitsamtes in Lobeda zu einer Studentenwohnanlage und Bau der Kriminalpolizei-Inspektion in der Carl-Pulfrich-Straße) einen sog. „vorhabenbezogenen Bebauungsplan“ vor und damitauch Umfang und Aussehen des Projektes. Anfangs bestand die Absicht, dass das Jenaer Omnichannel-Commerce Unternehmen Intershop AG dort bauen wollte, doch entschied man sich letztlich dazu, die gegenüberliegende Fläche am Steinweg /Eisenbahndamm für den Betriebsneubau nutzen zu wollen. Dies war für Wedels Firma die Gelegenheit, das damit frei werdende Areal zu beplanen.
Da jedoch das Vorhaben der GW Projects GmbH von Wedels weitaus größer ist als das ursprüngliche Intershop-Projekt, bedarf es der Aufhebung alter Beschlüsse aus dem Jahre 2013 und eines neuen vorhabenbezogenen Bebauungsplanes der Stadt, worüber am morgigen Donnerstag der Stadtentwicklungsausschuss des Jenaer Stadtrates (SEA) beraten wird. In ihrem VB-BPlan-Antrag beruft sich GW Projects im Übrigen auf die Hochhaus-Tradition unserer Stadt, wobei man darauf verweist, dass bereits im Jahre 1915 mit dem 42 m hohen 11-Geschosser „Zeiss-Bau 15“ Deutschlands erstes Hochhaus gebaut worden sei, 1971 dann das damalige Universitäts-Hochhaus – heute Jentower genannt – mit 144,5 m Höhe (heute inkl. Antennenspitze 159,60 m).
Die Zweckbestimmung des nun geplanten Hochhauses soll die Aufnahme von Büroflächen sein, in den oberen Geschossen ist nach den Vorstellungen der Firma Christian Graf von Wedels ein Hotel mit rund 150 Zimmern geplant. Bereits vorab hat die SEA-Ausschussvorsitzende Elisabeth Wackernagel das Hochhaus-Projekt positiv bewertet, wie sie der Ostthüringer Zeitung verriet: „Graf von Wedel ist ja auch einer, der die Jenaer kennt und weiß, was den Bürgern wichtig ist. Erinnert sei auch an die Diskussion um den Eichplatz.“ Deshalb sollten ihrer Ansicht nach der Stadtentwicklungsausschuss und anschließend auch der Jenaer Stadtrat die ersten Beschlüsse zu dem Vorhaben schnell fassen, wie sie der OTZ sagte.
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