„Jena steht gut da!“: Genug Kita-Plätze und beste Bauland-Quote im Freistaat
(JEZT / STADT JENA / OTZ) – In spätestens zwei Jahren werden die Investitionen für Kita-Neubauten in unserer Stadt vorerst gestoppt – der Grund: Mit Fertigstellung des für das Frühjahr 2016 vorgesehenen Heimstätten-Kindergartens sind ab diesem Zeitpunkt genügend Kindergarten-Plätze in Jena vorhanden. Dies teilte Jenas Sozialdezernent, Bürgermeister Frank Schenker, gestern mit.
Seit 2008 sind in Jena elf Kitas neu entstanden, womit etwa 900 Plätze geschaffen wurden, rechnete Schenker vor. Somit gebe es jetzt in der Saalestadt 66 Kindertagesstätten, wovon zehn in kommunaler Hand sind. Insgesamt sind in den Jenaer Kitas rund 5.430 Kinder angemeldet von insgesamt etwa 6.150 in Jena lebenden Mädchen und Jungen im Kindergartenalter.
In Kennzahlen ausgedrückt hat sich nach Schenkers Angaben die Quote von Kindern, die Kitas besuchen von rund 73 % im Jahre 2007 auf aktuell mehr als 80 % erhöht, jedenfalls, was Jenaer Kinder im Alter von 0 bis 6,5 Jahren betrifft. Die gesamtdeutsche Quote liegt derzeit bei etwa 50 % und die westdeutsche sogar nur bei 30 Prozent. Dies sei auch der Grund, dass es in Jena keinen Druck geben würde, schon bei Geburt des Kindes eine Kita-Anmeldung vorzunehmen, sagte der Sozialdezernent.
Und in noch einem Bereich ist Jena Spitze: im Wohnungsbau. Schließlich sei das 2011 in dem Stadtratsbeschluss „Wohnen in Jena“ formulierte Ziel schon 2013 (und damit zwei Jahre vorfristig) erfüllt gewesen, etwa 1.500 Wohnungen neu zu schaffen, wie Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter und Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker in der OTZ berichteten. Deshalb solle im kommenden Frühjahr mit einem weiteren Stadtratsbeschluss das Zielprogramm „Wohnen in Jena“ fortgeschrieben werden mit einer neuen Zielmarke von etwa „500 Wohnungen pro Jahr“, wie Peisker erklärte.
Irritiert zeigten sich Peisker und Schröter, was Meldungen betreffe, Jena hätte einen beängstigend geringen Wohnungsleerstand von fast 0 Prozent. „Die Wirklichkeit sieht anders aus“, sagte der OB und erklärte die Quote würde aktuell bei 2 Prozent und höher liegen. der Grund dafür sein einfach: Jena habe in Thüringen die höchste Baufertigstellungsquote zu bieten, die sich nach der Zahl neuer Wohnungen je 1.000 Einwohner berechnet. Allein 2013 wurden in Jena knapp 670 Wohnungen fertiggestellt, ein Jahr zuvor etwa 600 und im Jahr 2011 rund 330, so Peisker.
Lediglich ein Ziel sein nicht erfüllt worden und zwar 50 Sozialwohnungen pro Jahr zu bauen, Das aber ist nicht die Schuld der Stadt Jena, erläuterte der Stadtentwicklungsdezernent. Wegen der niedrigen Zinsen am freien Kreditmarkt würden die Förderprogramme des Landes von den Investoren nicht angenommen, sagte Peisker in der OTZ. Leider sei es so, dass wegen der niedrigen Zinsen samt Mietpreisbindung für die Investoren kein Anreiz bestehe, sozial zu bauen.
Der Oberbürgermeister erläuterte dann auch noch, weshalb es ihm nicht gelungen sei, in umliegenden Gemeinden Gespräche zur Kooperation mit Jena zu führen, wie es der Stadtratsbeschluss von 2011 vorsieht. Dies liegen an der auf Landesebene nicht in die Gänge gekommene Verwaltungs- und Strukturreform. Hier könnte, so Schröter, eine Landesregierung mögliche neue Landesregierung aus Linkspartei, SPD und Grünen etwas zum Positiven verändern. Eine rückläufige Bevölkerungszahl und gleichzeitig die Beibehaltung von 17 Landkreisen machen, so Schröter, keinen Sinn.
„Ich sehe das sehr pragmatisch. Alle an einer Regierung Beteiligten müssten hier mitziehen“, sagte der OB und fügte an, er traue auch das der bisher zögerlichen CDU zu. Im nächsten Schritt eröffne sich dann für eine Stadt wie Jena „die Freiheit, auf Nachbarn zuzugehen und mit ihnen zu sprechen“ wie er der Ostthüringer Zeitung gegenüber sagte.
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