„Finale: Das bringt die letzte KulturArenawoche“ – The Excitements, Dresen/Prahl & „Gundermann“, Curtis Harding und eine Kurzfilmnacht
(JenaKultur) – Die letzte Kulturarenawoche ist ab heute auch ein bisschen der Abschluss des Sommers. Zumindest in Jena. Denn in einer Woche endet hier die KulturArena und mit ihr schließt auch der allsommerabendliche Lieblingstreffpunkt der Stadt. Doch bevor es soweit ist, darf man sich noch einmal auf verschiedenste Konzerte, die Kurzfilmnacht und eine ganz besondere musikalische Filmpremiere freuen.
ArenAkustik | Elina Duni Dienstag, 14. August 2018, 20 Uhr | Volksbad Jena
Kaum ein Konzert wäre wohl zum Thema Aufbruch passender als das der albanisch-schweizerischen Künstlerin Elina Duni. Das Aufbruchsthema ist zentral im Leben und der Musik der albanisch- schweizerischen Künstlerin. Ihr eigener, wohl größter Bruch ereignet sich 1981. Damals ist Elina zehn Jahre alt und zieht mit ihrer Familie aus Albanien in die Schweiz. Doch inzwischen ist viel passiert und Elina Duni eine herausragende Künstlerin. Duni kombiniert albanische und Balkan-Folklore mit traditionellen Jazzstücken. Das ist auch der Ausgangspunkt von Elina Dunis neuer Solo-Kreation „Partir“ – „Aufbrechen“: neun Skizzen, begleitet von Liedern in neun Sprachen.
Kurzfilmnacht | Dienstag, 14. August 2018, 21 Uhr | Theatervorplatz
Am Dienstagabend können sich alle Liebhaber wieder auf das besondere Highlight der FilmArena freuen: Die Kurzfilmnacht. Das Festival backup in Weimar macht eine Pause und bereitet sich auf sein 20. Jubiläum vor. Deshalb zeigt es 2018 ein ausgewähltes Sonderprogramm mit Abschlussfilmen der französischen Filmschule aus Aubagne, dem „Département SATIS“ der Aix-Marseille Université. Das Filmfest Dresden feiert bereits sein 20. Jubiläum und wartet mit seinen besten nationalen und internationalen Streifen auf der Kurzfilmnacht auf. Quer durch alle Genres wird gemixt und das komplette Spektrum, das die Fans der kurzen Filmform so lieben, für die Auswahl in Betracht gezogen: Animationen, Spielszenen, Archivaufnahmen, Dokumentarisches, Experimentalfilm, Musikfilm.
DAARA J feat. Faada Freddy | Mittwoch, 15. August 2018, 20 Uhr | Theatervorplatz
Am Mittwoch zeigen DAARA J feat. Faada Freddy, dass die Wiege des HipHop in Afrika liegt. Als Erben der westafrikanischen Geschichtenerzähler, der Griots packen sie energetischen HipHop in engagierte Texte, welche Themen wie Bildung, Ökologie und Kinderschutz transportieren. Rivalität und Gangsterplatituden sind ihnen völlig fremd. Stattdessen wird mit unbeirrbarem Optimismus die Hoffnung auf eine bessere Welt beschworen. So ranken die Wurzelausleger der senegalesischen HipHop-Pflanze zwischen Afrika und dem Rest der Welt – zwischen archaischen Klängen und James Browns funky Soul, Pink Floyds psychedelischem Rock, amerikanischem HipHop, Public Enemy sowie Bob Marleys Reggae.
Curtis Harding | Donnerstag, 16. August 2018, 20 Uhr | Theatervorplatz
Der in Michigan geborene Musiker Curtis Harding bedient sich am Donnerstag ganz selbstverständlich aus einem vollen musikalischen Zutatentopf und verrührt dessen Komponenten aus Soul, Punk, HipHop, Rock und Chanson wahrhaft kunstvoll zu etwas Neuem. Bezeichnen kann man diesen musikalischen Eintopf wohl am ehesten als zeitgemäßen Retro-Soul, aus dem man Hardings musikalische Vorbilder der 60er- und frühen 70er-Jahre wie Serge Gainsbourg, Al Green, die Rolling Stones, Jimi Hendrix, Marvin Gaye und Lee Moses herausschmeckt. Dabei erfindet Harding das Rad nicht neu. Er lässt es aber einzigartig gut rollen.
Pam Pam Ida | Freitag, 17. August 2018, 20 Uhr | Theatervorplatz
Die Tatsache, dass die Band in ihrer Muttersprache Bayerisch singt, könnte nun am Freitagabend offenkundig eine Jux-und-Dollerei-Band vermuten lassen. A‘ zünftger bayerischer Schenkelklopfer eben, doch weit gefehlt: Denn die sechs Jungs um Bandleader Andi Eckert werfen einen wahrhaft melancholisch optimistischen Blick auf die Welt. So umkreisen ihre musikalischen Themen und intelligenten Liedtexte nicht mehr und nicht weniger als das Thema Leben. Dabei wechselt die Band, die bis unter die Zähne mit verschiedensten Instrumenten bewaffnet ist und dies dank opulenter Live-Besetzung – mit dem Streicherquartett „Silberfischen“ – auch noch verstärken kann, zwischen großem instrumentalem Bombast und plötzlichem Minimalismus.
Dresen Prahl Band & Filmpremiere „Gundermann“ | Samstag, 18. August 2018, 19 Uhr | Theatervorplatz
Dieser Samstagabend zählt wohl zu den größten Highlights der Kulturarenasaison. Kein Wunder also, dass man ihn sich fast bis zum Schluss aufhob. Gewidmet ist er Gerhard Gundermann – den singenden Baggerfahrer, Kohlekumpel, Liedermacher, Rockpoeten. Nur noch wenigen dürfte der ostdeutsche Künstler ein Begriff sein. Zu widersprüchlich war dieser, um ganz groß rauszukommen und doch lockten einst seine geerdet-versponnenen, warmen und rauen Lieder Tausende auf seine Konzerte. Zudem schrieb er zahlreiche Texte für die Band Silly. Einer, der ihn noch kennt, ist der erfolgreiche Regisseur und Drehbuchautor Andreas Dresen – ebenfalls Ossi. Ein weiterer Gundermann-Fan: Axel Prahl – Schauspieler, Wessi, „Tatort“-Kommissar. Auf der KulturArena holen beide Gundermann zurück ins Gedächtnis und das per Konzert und anschließender Filmpremiere. Hinweis: Diese Veranstaltung ist ausverkauft.
The Excitements | Sonntag, 19. August 2018, 20 Uhr | Theatervorplatz
Es ist eine gute alte KulturArena-Tradition: Zum Abschluss wird noch einmal kräftig gefeiert, geschwitzt und vor allem getanzt. Eine Band wie The Excitements, die dabei so sehr zum Abtanzen und – man darf es ruhig sagen, wie es ist – zum Arschwackeln einlädt, ist selten. Ihre Musik – eine Mischung des frühen Soul, R’n’B und 50er-Jahre-Gospel – gleicht einem Donnerhall, der wahrlich jeden berührt. Kein Wunder also, dass die Band um Frontfrau Koko-Jean Davis mittlerweile – nomen est omen – als einer der aufregendsten Bühnenacts diesseits des Atlantiks gilt. Rau und pulsierend unterlegen die sechs Jungs mit Lead- und Rhythmusgitarre, Alt- und Baritonsaxofon sowie an Bass und Schlagzeug die Ausnahmepräsenz ihrer charismatischen Frontfrau mit technisch perfektem Deep Funk und Rock’n’Roll.
Verfasst von: Redaktion
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