„Haus EKKstein in Neulobeda“: Ein neues „Zuhause auf Zeit für das seelische Auffangen“ der Familien krebskranker Kinder wurde eröffnet
„Chemotherapie, Haarausfall, monatelange Krankenhausaufenthalte, Kraftlosigkeit – dies sidn die passenden Schlagworte für die Diagnose Krebs? Aber was ist mit den Worten: Vertrauen, Spaß und Geborgenheit? Diese Worte sind ebenso passende Schlagworte für eine Chemotherapie. Vielleicht empfinden das nicht alle Krebspatienten und Krebspatientinnen so, aber ich habe das Glück, es eben genauso zu erleben.
Ich bin seit Juni 2010 auf der Kinderkrebsstation in Jena in Behandlung. Wenn man es so sagen kann, habe ich das komplette Programm durchgemacht. Tage an denen man nicht aus dem Bett kommt, Tage an denen man eigentlich keinen sehen will. Aber an genau diesen Tagen habe ich Menschen, die für mich da sind, die genau den richtigen Rat haben oder auch einfach nur zuhören. Natürlich ist das in erster Linie meine Familie, doch wir als Familie haben eine verdammt dufte Truppe, die hinter uns steht. Die Elterninitiative für krebskranke Kinder.
Durch sie werden wir Familien aus dem oft öden und grauen Klinikalltag in eine andere Welt entführt. Momente zum Lachen, kreativ sein, Sport machen, rum blödeln, singen und tanzen. Aber wir werden auch gehalten, wenn uns die eigenen Beine einfach nicht mehr tragen. Wir bekommen einen Raum abseits der Klinik. Dank der Elterninitiative habe ich die Möglichkeit, neben der Therapie weiter zu studieren, mir ein kleines Stück vom Alltag und der Normalität zu erhalten, die mir so unsagbar viel bedeutet. Wir bekommen einen Raum, um den Kopf frei zu bekommen von den Themen, die kein Kind beschäftigen und keine Eltern tragen sollten.
Eben ein richtiges Zuhause! Ich kann von mir aus sagen, und das tue ich weil ich es genauso meine, ohne die Elterninitiative, ihre Unterstützung, ihr Mitgefühl und die Hilfe, hätte ich die Therapie nur halb so unbeschadet überstanden wie es im Moment der Fall ist. Denn nicht nur eine hervorragende medizinische Versorgung trägt zur Heilung bei, es sind auch die kleinen Momente, in denen wir einfach mal durchatmen können, Momente in und mit der Elterninitiative.“ (Ein Text von Theresa Bachmann, veröffentlicht zuerst auf der Homepage der EKK Jena e.V. und hier mit freundlicher Genehmigung)
Seit dem 2. Juli 2018 findet man die Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V. im neuem „Haus EKKStein“, Am Klinikum 10 (Ecke Drackendorfer Straße) in 07747 Jena. Bei der offiziellen Eröffnung heute vor einer Woche würdigte Jenas Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche das außergewähnliche Vereinsengagement, das über Jena hinausstrahle und wichtig für ganz Thüringen sei, wie er sagte. EKK-Schirmherr Hans-Dieter Schumacher – zugleich Finanzvorstand der Jenoptik AG – erklärte, die EKK mit dem neuen Haus EKKstein sei Eckpfeiler des sozialen Umfelds und für „das seelische Auffangen“ der betroffenen Familien enorm wichtig.
« „ThIMEDOP“: In Jena und Ilmenau entsteht das „Innovationszentrum Medizintechnik“ „Wohin nach der Schule?“ – Eine Flyer-Initiative der Jenaer Allianz für Fachkräfte hilft weiter »