Knapp gescheitert: Schröter-Vertrauter wird nicht Bürgermeister von Weimar
(red) – Er wohnt in Weimar, arbeitet aber in Jena und leitet hier das Büro des OBs: Matthias Bettenhäuser, Politikwissenschaftler (Studium in Jena und ein Jahr in den USA) und langjähriger engster Vertrauter des früheren Jenaer Oberbürgermeisters Dr. Albrecht Schröter (SPD).
Nun durfte sich Bettenhäuser Hoffnungen machen, am vergangenen Mittwoch bei der Wahl zum Bürgermeister in der Nachbarstadt Weimar zu obsiegen, denn er wurde sowohl von der dortigen SPD-Fraktion als auch den Linken unterstützt. Sein Gegenkandidat war Ralf Kirsten, Polizeidirektor in Weimar, Gründungsmitglied im Bürgerbündnis Weimarwerk und Wunschkandidat von Weimars neuem OB Peter Kleine (parteilos). Nach dem ersten Wahlgang stand es zwischen Kirsten und Bettenhäuser 20 zu 18 Stimmen bei zwei ungültigen und da hier die Mehrheit aller abgegebenen Stimmen gefordert war, musste ein zweiter Wahlgang her, in dem dann die einfache Mehrheit ausreichte. Hier erhielt Kirsten erneut 20 Stimmen, für Bettenhäuser wurden 19 Stimmen abgegeben bei einer ungültigen Stimme.
Bettenhäuser organisierte beinahe fünfzehn Jahre lang Schröters Politiker-Alltag, also schon zu Zeiten, als der noch Kultur- und Sozialdezernent der Stadt Jena war. Der Alt-OB honorierte dies, indem der den heute 45-Jährigen zum Leiter des BOB (= Bereich Oberbürgermeister) berief. Schröter holte ihn sogar, nachdem Bettenhäuser in Erfurt das Büro des Thüringer Wirtschaftsstaatssekretärs Jochen Staschewski (SPD) geleitet hatte, wieder nach Jena zurück, als Staschewski neuer Geschäftsführer der Lotterie Treuhandgesellschaft Thüringen wurde.
Jenas neuer Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche hatte nach seinem Amtsantritt im Juli an Matthias Bettenhäuser als Leiter des BOB festgehalten, würde aber – so wird berichtet – auch seinen Wunsch respektieren, sich beruflich zu verändern. Erinnert sei hier daran, dass Dr. Nitzsche mehrfach angekündigt hatte, als neues Stadtoberhaupt den BOB verschlanken zu wollen.
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