Bittere Erinnerung: Heute vor 100 Jahren wurden Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet

15.01.19 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKommentare deaktiviert für Bittere Erinnerung: Heute vor 100 Jahren wurden Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet

Gudrun Lukin gedenkt Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht – Bildrechte: DIE LINKE.

(red) – Zwei Straßen in Jena erinnern heute noch an die beiden Ikonen der Arbeiterbewegung, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg – eine im Westviertel am Waldrand nahe der Erfurter Straße, die andere ist Verkehrsader in Jena-Ost.

Karl Paul August Friedrich Liebknecht, geboren im Sommer 1871 in Leipzig, war zu Zeiten des Deutschen Kaiserreiches ein Sozialdemokrat, prominenter Antimilitarist und Linksrevolutionär. Gemeinsam mit der im gleichen Jahr in Polen geborenen Rozalia „Rosa“ Luxemburg, einer einflussreichen Vertreterin des europäischen proletarischen Internationalismus, bestimmte Liebknecht nach seinem Ausschluss aus der SPD-Fraktion im Reichstag im Jahre 1916 die marxistische Deutsche Arbeiterbewegung zum Ende des 1. Weltkriegs.

Während der Novemberrevolution 1918 rief Karl Liebknecht eine „freie sozialistische Republik“ aus und gründete am 11. November 1918 gemeinsam mit Luxemburg, Wilhelm Pieck und anderen den Spartakusbund, aus dem zum Jahreswechsel 1918/1919 die Kommunistische Partei Deutschlands hervorging.

Heute vor 100 Jahren, am 15. Januar 1919, wurden er und Luxemburg von einer „Bürgerwehr“ festgenommen und einem Freikorps übergeben, das beide nacheinander verhörte und dabei schwer misshandelte. Rosa Luxemburg wurde mit einem Gewehrkolben bewusstlos geschlagen und später mit einem aufgesetzten Schläfenschuss getötet, ihr Leichnam schließlich in den Berliner Landwehrkanal geworfen. Liebknecht wurde mit einem Automobil zum Neuen See in Berlin gefahren und an dessen Ufer aus nächster Nähe von hinten erschossen. An seiner Beerdigung am 25. Januar 1919 auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde – neben ihm wurde symbolisch auch Luxemburg bestattet, deren Leichnam erst Monate später aufgefunden wurde – nahmen über 100.000 Menschen teil.

Jenas Stadträtin und Landtagsabgeordnete Dr. Gudrun Lukin von den Linken sprach zum 100. Jahrestag der Ermordung Worte des Gedenkens und erinnerte daran, dass schon damals Antisemitismus und völkische Gesinnung Hand in Hand gegangen seien. Ihre Partei und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) hatten an das Ehrenmal am Heinrichsberg geladen, um der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl-Liebknecht mit einer Schweigeminute zu gedenken.





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