Wiebke Muhsal: AfD distanziert sich von Höcke-Flügel und eigener Jugendorganisation JA
(red) – Vor wenigen Tagen hat der Verfassungsschutz hat angekündigt, die Partei Alternative für Deutschland (AfD) einer stärkeren Prüfung unterziehen zu wollen. Sein Augenmerk wird dabei auf dem sog. „rechten Flügel“ der Partei um Thüringens Landeschef Björn Höcke sowie der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA) liegen.
Das scheint beim Rest der rechtspopulistischen Partei offenbar auf Zustimmung zu stoßen, denn so sagte etwa der AfD-Bundestagsabgeordnete Uwe Witt der Zeitung „Die Welt“, er hoffe, dass innerhalb Höckes AfD-Flügel sowie der JA „ein Selbstreinigungsprozess in Gang kommt und es gelingt, alles nicht verfassungskonforme Gedankengut aus den Verlautbarungen zu entfernen“. Witt selbst ist Sprecher der sog. „Alternativen Mitte“, einer gemäßigten Strömung innerhalb der AfD.
Noch weiter geht Jens Wilharm als niedersächsischer Sprecher der „Alternativen Mitte“. Seinen Worten nach sind „Höckes Flügel“ und die „JA “ zu einer „existenzbedrohenden Gefahr für die Gesamtpartei geworden“. Er habe „wenig Hoffnung“, so Wilharm, „dass die Spitzengremien unserer Partei willens oder in der Lage sind, sich vom ‚Höcke-Flügel‘ und der JA zu trennen“, sagte er ebenfalls der „Welt“.
Beide Äußerungen sind symptomatisch für eine Mehrzahl der AfD-Mitglieder, die im Grunde keine gemeinsame Linie mit den rechtsnationalen Auswüchsen Höckes und seiner Unterstützer sowie dem rechten Gedankengut innerhalb der der Jungen Alternative sehen. Ebenfalls gegenüber der Zeitung „Die Welt“ erklärte der stellvertretende JA-Vorsitzende Nicolai Boudaghi, aus den genannten Gründen werde er in Kürze „mit einer hohen Zahl weiterer Mitglieder“ seinen Austritt aus der Jugendorganisation erklären, denn, so Boudaghi, die Jugendorganisation sei „brandgefährlich für die AfD.“ Es gebe in er JA „zu viele Personen, die die Grenze dessen überschreiten, was demokratisch ist“, sagte er.
Jenas AfD-Landtagsmitglied Wiebke Muhsal (Foto links) zählt zum engsten Kreis der Anhänger von Björn Höcke. Die familien- und bildungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion im Thüringer Landtag und Mitglied im Landtagsausschuss für Bildung, Jugend und Sport ist zugleich Landessprecherin der Jungen Alternative Thüringen. Im September 2016 erregte sie Aufsehen, als sie während einer Landtagsdebatte den Plenarsaal vollverschleiert betrat und sich dabei filmen ließ.
Letztes Jahr wurde Muhsal rechtskräftig zu einer Geldstrafe in Höhe von 8.000 Euro verurteilt, weil sie den Freistaat Thüringen um mehrere Tausend Euro Steuergelder betrogen hatte. Zusätzlich musste sie die zu Unrecht erhaltenen 6.000 Euro an den Thüringer Landtag zurückzahlen.
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