„Der Mensch im Mittelpunkt durch Medien – geht das?“ – Neuer berufsbegleitender Weiterbildungsstudiengang am UKJ startet im April 2020
(UKJ / Anke Schleenvoigt) – Den Herzschlag per App messen, die eigenen Beschwerden googeln. Längst sind die Auswirkungen der Digitalisierung auch im Gesundheitswesen zu spüren. Dabei geht es nicht nur um den Einsatz moderner Technologien. Vielmehr ist es die Art der Kommunikation, die Zusammenarbeit zwischen ärztlichen Kollegen, mit Patienten, Medienvertretern oder Wissenschaftlern, die sich verändert.
Aber wie können digitale Medien so genutzt werden, dass sie Patienten und Behandlern nützen? Helfen die Medien dabei, den Menschen wieder mehr in den Mittelpunkt der Behandlung zu rücken? Das ist zumindest das Ziel des neuen Masterstudiengangs „eHealth and Communication“. Der berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengang ist ein fakultätsübergreifendes Angebot zwischen der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Universitätsklinikum Jena. „Die Digitalisierung ist eine Herausforderung. Sie ist jedoch gleichzeitig auch eine Chance. Eine Chance, die Kommunikation zwischen Behandlern und Patienten neu zu gestalten“, fasst es Prof. Jutta Hübner zusammen.
Die Professorin für Integrative Onkologie am Universitätsklinikum Jena leitet den neuen Studiengang, der im April 2020 erstmals startet und nach anderthalb Jahren mit einer Masterarbeit abschließt. Ab sofort können sich dafür alle Berufstätigen aus dem Gesundheitsbereich bewerben – unter anderem Mediziner, Psychologen, Pharmazeuten, Medizinjournalisten, Bioinformatiker oder Gesundheitswissenschaftler. Voraussetzungen sind ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss sowie mindestens ein Jahr Berufserfahrung in der Gesundheitsbranche. „Nach unserer Recherche gibt es in Deutschland bisher keinen Studiengang, der den Fokus auf die Kommunikationsaspekte in der Digitalisierung der Medizin setzt“, so die Koordinatorin des Studienganges, Sarah Salomo. Der Wohnort der Teilnehmer spielt keine Rolle. Mit PC oder Laptop können die webbasierten Module von überall aus absolviert werden. Zu festen Abendterminen stehen Online-Seminare auf dem Stundenplan, darüber hinaus wird online Material fürs Selbststudium bereitgestellt.
Eine gemeinsame Veranstaltung pro Semester findet in Berlin statt. „Hier pulsieren die Start-Ups und Unternehmen zum Thema digitale Versorgungsverbesserung. Wir möchten unseren Studierenden hier bereits erste Kontakte und Möglichkeiten aufzeigen und arbeiten dafür mit vielen externen Experten – u.a. aus Berlin.“, so Salomo. Kontakte zu knüpfen für spätere Kooperationen, sei eines der Ziele dieser realen Treffen. „Außerdem wünschen wir uns, dass die Teilnehmenden des Studienganges sich vernetzen – auch über die Zeit des Studiums hinaus.“
In verschiedenen Modulen werden die Teilnehmer unter anderem eHealth-Technologien wissenschaftlich analysieren, Ideen entwickeln, wie diese im beruflichen Alltag eingebunden werden können, und optimale Kommunikationsstrategien finden. „Es geht nicht darum, zu programmieren, sondern die digitalen Medien bewusst und effektiv im Alltag nutzen zu können“, so Salomo. Die Absolventen, so das Ziel, sollen an den Schnittstellen zwischen Patienten, digitalen Medien und Institutionen in Zukunft besondere Aufgaben übernehmen und so Wegbereiter für eine patientenzentrierte und patientengerechte Digitalisierung der Medizin sein.
Studiengangssteckbrief: Zugangsvoraussetzungen: Hochschulabschluss mit mindestens 240 ECTS + mindestens ein Jahr Berufserfahrung (in der Gesundheitsbranche) oder Hochschulabschluss mit mindestens 180 ECTS + mindestens einem Jahr Berufserfahrung (in der Gesundheitsbranche) + nachweislichen Kompetenzerweiterungen /// Studiendauer: 3 Semester | 60 ECTS /// Aufbau: berufsbegleitender Weiterbildungsstudiengang mit Abschluss Master of Science, 1 Präsenzwoche pro Semester + 2 x 2 Stunden Webinar / Woche (Abendveranstaltung) /// Unterrichtssprache: Deutsch /// Studiengebühren: 4.300 Euro proester zzgl. anteiligem Semesterbeitrag /// Beginn 01.04.2020, dann jährlich zum Sommersemester /// Bewerbung: bis 15. Februar 2020 per E-Mail (pdf-Dateien) an master-ehealth @ uni-jena.de
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