Prof. Dr. Dagmar Fischer ist neue Präsidentin der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft und will die Pharmazie fit für die Zukunft machen
(Ute Schönfelder) – Zum Jahresbeginn hat Prof. Dr. Dagmar Fischer von der Friedrich-Schiller-Universität Jena ihr Amt als Präsidentin der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) angetreten. Mit der Professorin für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie steht erstmals eine Präsidentin aus Jena an der Spitze der rund 10.000 Mitglieder zählenden Fachgesellschaft. Dagmar Fischer ist zudem erst die zweite Frau in diesem Amt seit Gründung der DPhG im Jahr 1890. Die Jenaer Pharmazeutin ist für die kommenden vier Jahre gewählt.
Die DPhG ist eine der größten wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland und die einzige, die alle pharmazeutischen Fachdisziplinen – von der Chemie, über die Technologie bis zur klinischen Anwendung – vereint. Ziel der Gesellschaft ist es, die Vernetzung der pharmazeutischen Wissenschaften zu fördern und den Erkenntnistransfer in die pharmazeutische Praxis sowie die Öffentlichkeit zu unterstützen. Außerdem nimmt die DPhG regelmäßig Stellung zu aktuellen Themen von öffentlichem Interesse aus dem medizinisch-pharmazeutischen Bereich.
„Im Moment sind etwa Lieferengpässe bei bestimmten Medikamenten ein heiß diskutiertes Thema, zu dem wir als Fachverband um Einschätzung gebeten werden“, nennt Prof. Fischer ein Beispiel. Für sie und ihre Kollegen steht dieses Problem allerdings schon länger auf der Agenda. Bereits Anfang 2018 habe die DPhG einen Runden Tisch mit Politikern, Krankenkassen und Behörden gefordert, so Fischer. „Wir brauchen dringend spezielle Regelungen, um die lückenlose Versorgung mit wichtigen Arzneimitteln jederzeit gewährleisten zu können“, unterstreicht die neue Präsidentin den Standpunkt der DPhG.
Während ihrer Amtszeit als Präsidentin möchte sich Dagmar Fischer vor allem dafür einsetzen, ihr Fach fit für die Zukunft zu machen. „Damit meine ich zum einen Nachwuchsförderung – von der Werbung von Studierenden bis zum Mentoring für Absolventinnen und Absolventen oder Promovierende – und zum anderen die Ausrichtung unseres Faches auf Zukunftsthemen, wie Digitalisierung, personalisierte Medizin und evidenzbasierte Pharmazie“, erläutert sie. Dazu wollen Fischer und ihre Fachkolleginnen und -kollegen das Konzept „Pharmazie 2030 – Perspektiven für Forschung und Lehre“ entwickeln und diese Zukunftsthemen verstärkt in die Hochschulpharmazie sowie die Fort- und Weiterbildung der Apothekerinnen und Apotheker einbringen.
Prof. Fischer forscht und lehrt seit 2008 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Den Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit setzt sie aktuell auf Mikro- und Nanopartikel, die als Wirkstoffträger zur Behandlung von Infektions- und Entzündungskrankheiten eingesetzt werden sollen. Sie und ihr Team verarbeiten dafür insbesondere Naturstoffe sowie schwer lösliche oder makromolekulare Wirkstoffe. Neben ihren Studien zur Interaktion von nanopartikulären Arzneiformen mit verschiedenen Zelltypen und biologischen Barrieren, wie der menschlichen Haut oder dem Darm, forscht Dagmar Fischer auch an alternativen Modellen zu Tierversuchen.
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