Lothar König: „Habe Fehler bei Neonazi-Aufmarsch gemacht“ – Geldzahlung empfindet er aber nicht als Makel
(JEZT / MDR) – Der Strafprozess gegen Lothar König (Foto) ist zu Ende, nachdem der Jugendpfarrer eine Geldauflage des Dresdner Gerichts in Höhe vom insgesamt 3.000 Euro anzeptiert hatte, die je zur Hälfte an den Justiz-Fiskus des Freistaates Sachsen und an den Kirchenbezirk Dresden-Mitte zu zahlen sind.
In einem Interview mit dem Radiosender MDR Info räumte König heute eigene Fehler im Zusammenhang mit der Demonstration gegen den Nazi-Aufmarsch im Februar 2011 ein. Er wolle nicht behaupten „ob ich da immer alles richtig gemacht habe“, sagte der Jugendpfarrer im MDR. Seinerzeit habe er „in aufgeheizter Situation sehr schnell entscheiden müssen“. Weiter erklärte Lothar König: „Auf der Straße gilt es manchmal, in Bruchteilen von Sekunden eine Entscheidung zu treffen.“ Konkreter wurde der Jenaer Pfarrer im Radiointerview jedoch nicht.
König war schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen worden, nachdem es 2011 in Dresden zu heftigen Ausschreitungen von Demonstranten und Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen war. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm daraufhin vorgeworfen, zu Gewalt aufgerufen zu haben. Im Interview mit MDR.Info ging der Jugendpfarrer auch auf die Auswirkungen der Entscheidung ein, die Geldauflage zu akzeptieren. Glücklich darüber sei er nicht, so König, jedoch erleichtert. Die Zahlung der 3.000 Euro sei zudem „kein Makel“ und der evangelische Pfarrer fügte an: „Wir leben davon, dass wir auch mal einen Schritt zurückgehen können“.
« „In acht Jahren ist Jena schuldenfrei“: Panikmacher haben derzeit Hochkonjunktur, obwohl der Schuldenstand weiter im Sinkflug ist „Richtfest auf Thüringens größter Baustelle“: Neubau der Universitätsklinik Jena geht in die nächste Phase »