„Ein rassiges, von Zweikämpfen geprägtes Regionalligaspiel“: Der FC Carl Zeiss Jena entführt drei Punkte aus Bautzen
(JEZT / FCC) – Der FC Carl Zeiss Jena konnte den Schwung des gewonnenen Pokalkrimis gegen Nordhausen mit in die Oberlausitz nehmen und siegte gestern bei Budissa Bautzen mit 1:0.
Bereits vor dem Anpfiff des zwar kleinlich aber durchaus konsequent leitenden Schiedsrichters Robert Wessel gab es für den ohnehin schon vom Verletzungspech verfolgten FCC einen weiteren Dämpfer. Nachdem Jenas Torgarant Velimir Jovanovic wegen einer Knieblessur erst gar nicht die Reise nach Ostsachsen antreten konnte, musste der für die Startelf vorgesehene Florian Giebel kurz vor Beginn der Partie passen. Beim Erwärmen bekam er unglücklich einen Ball an die Schläfe und musste wegen Kopfschmerzen und Sehstörungen – die zum Glück nach Spielende nicht mehr auftraten – passen. Für ihn kam kurzfristig Andreas Löser in die Startelf. Er sollte seine Sache auf der Rechtsverteidigerposition gut machen.
Knapp 1.000 Zuschauer im Stadion an der Müllerwiese sahen einen intensiven aber höhepunktarmen Beginn einer Partie (zunächst) auf Augenhöhe. Bautzen stand sehr tief und agierte in einem 4-4-1-1 lauernd in der eigenen Hälfte. Der FCC tat sich zunächst schwer mit dieser defensiven Grundhaltung des Gastgebers, die aber nach zuletzt drei Niederlagen nicht verwundern durfte. Mitte der ersten Halbzeit dann die erste nennenswerte Möglichkeit für Zeiss. Sören Eismann spielte den Ball diagonal auf René Eckardt, der das Spielgerät gekonnt mit der Fußspitze herunter nahm und am bereits geschlagenen Bautzener Schlussmann Jakubov vorbei schob. Während die gut 200 mitgereisten Zeiss-Fans schon den Torschrei auf den Lippen hatten, trudelte der Ball haarscharf am langen Pfosten vorbei (22.). Die erste Chance sollte auch die größte der ersten Halbzeit bleiben. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitestgehend in einer von vielen Unterbrechungen gekennzeichneten Partie, in der kaum Spielfluss und -rhythmus aufkommen konnten. Entsprechend leistungsgerecht ging es torlos in die Halbzeitpause.
Aus dieser kamen beide Teams nominell unverändert, aber der FCC war nun noch griffiger und traute sich im Spiel nach vorn deutlich mehr zu. War es in der ersten Halbzeit noch ein Spiel auf Augenhöhe, so gehörte die zweite Spielhälfte klar den Gästen aus Thüringen. Nach gespielten 60 Minuten war Jena nun drückend und erarbeitet sich mehrere Eckbälle in kurzer Folge, während es den Budissen nicht gelang, sich aus der Jenaer Umklammerung zu befreien. Die Jenaer Führung lag in der Luft. Und dort behielt Sören Eismann die Oberhand. Der Sechser im FCC-Dress rückte bei einem von René Eckardt getretenen Eckstoß in den Strafraum ein und nickte mit voller Wucht den Ball aus etwa 5 Metern unhaltbar in die Maschen (66.). Die Führung war mittlerweile hoch verdient. Zeiss versuchte, die Entscheidung zu erzwingen, ließ es aber oftmals an der nötigen Ruhe und Abgeklärtheit fehlen. In der 82. Spielminute hätte Vitalij Lux, der für Tom Geißler in die Partie kam, den Sack zubinden müssen. Nach einer tollen Vorarbeit von Becken und Eckardt hätte er dem schönsten Spielzug der Begegnung das I-Tüpfelchen aufsetzen können. Doch Lux scheiterte freistehend am gut aufgelegten Bautzener Schlussmann. Kurz vor Abpfiff der Partie hieß es nochmals durchatmen für alle Zeiss-Fans – doch eine scharfe Hereingabe von Bautzens Reher von der rechten Seite verpassten gleich zwei im Jenaer Strafraum lauernde Budissen.
Am Ende blieb es beim zwar knappen aber verdienten 1:0 Erfolg des FC Carl Zeiss Jena, der am kommenden Samstag den VfB Auerbach erwartet. Karsten Hutwelker: „Wir freuen uns – keine Frage. Ich denke, wir haben heute ein rassiges, von Zweikämpfen geprägtes Regionalligaspiel gesehen, das kämpferisch beiden Mannschaften alles abverlangt hat. Uns ist es aber auch gelungen, im richtigen Moment auch spielerische Akzente zu setzen. Gefährlich waren heute unsere Standards, aus einem von denen wir ja auch das Tor machten, und das in einer Phase, wo man auch sehr deutlich gespürt hat, dass wir dieses Führungstor unbedingt wollen. Ich denke, es war ein verdienter Sieg für uns. Darüber hinaus war es uns auch wichtig, endlich mal wieder zu Null zu spielen.“
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