Professorin Arlene Keizer startete am Mittwoch die „Lecture Tour“ der mitteldeutschen Amerikanistik-Institute mit einem Gastvortrag an der FSU
(JEZT / FSU) – „Je multikultureller die Welt wird, umso wichtiger ist es, die Geschichte und Kultur der verschiedenen Gruppen zu kennen“, sagte Arlene R. Keizer (Foto) am Mittwochabend, den 14.01.2014, an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Die Wissenschaftlerin von der University of California (Irvine) hinterließ mit ihrem Vortrag einen bleibenden Eindruck, wie die angeregten Diskussionen nach der Vorlesung bewiesen. Mit ihrem Besuch in Deutschland eröffnete sie eine spezielle Lesereihe in Mitteldeutschland: die „Shared Speakers Lecture Tour“. Initiiert wurde diese vom neugegründeten Netzwerk der mitteldeutschen Amerikanistik-Institute mit Unterstützung vom US-Generalkonsulat Leipzig und der US-Botschaft in Berlin. Neben der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) gehören die Universitäten Erfurt, Halle, Leipzig, Chemnitz, Magdeburg und Dresden zu diesem Netzwerk. Dessen Ziel ist es u. a., prominente Sprecher zu identifizieren und nach Deutschland einzuladen. Jede Universität schlägt eine Gastwissenschaftlerin oder einen Gastwissenschaftler vor – Jena ist im Herbst an der Reihe.
Arlene Keizer besucht zum ersten Mal Ostdeutschland und ist von der Idee der Lesereihe überzeugt: „Es ist wichtig für mich, von verschiedenen Unis ein Feedback zu bekommen“, sagt die Expertin für afroamerikanische Kultur und Literatur. „Außerdem ist es interessant, wie sich die Lehre amerikanischer Literatur und Kunst in anderen Ländern gestaltet.“
Das Amerikanistik-Institut der FSU ist hier vor allem wegen seiner Kooperation mit anderen Fachrichtungen stark aufgestellt. So war etwa der Vortrag von Keizer Teil des Integrationsseminars, das in diesem Semester unter dem Thema „critical race theory“ stattfindet, des Masterstudiengangs Nordamerikastudien, an dem die Fächer Politikwissenschaft, Amerikanistik und Geschichte beteiligt sind.
Keizer stellte in ihrem Jenaer Gastvortrag Auszüge aus ihrem aktuellen Forschungsprojekt vor, das sich den verschiedenen Kunstformen afroamerikanischer Künstlerinnen und deren Auseinandersetzung mit der Darstellung des schwarzen weiblichen Körpers widmet. Sie machte vor allem auf die bildende Künstlerin Kara Walker aufmerksam und begeisterte damit ihre Zuhörer an der FSU bereits nach wenigen Minuten.
„Für uns ist es eine Freude, eine so prominente Rednerin zu Gast zu haben“, so Prof. Dr. Caroline Rosenthal, die den Lehrstuhl für Amerikanistik in Jena innehat. Allein daran lasse sich ablesen, dass die Zusammenarbeit mit den anderen Universitäten ein Gewinn sei. „Es ist unser Ziel, die Amerikanistik in Mittel- und Ostdeutschland sichtbarer zu machen und den Zusammenhalt untereinander weiter zu stärken“, so Rosenthal. Dazu gehört auch das regelmäßig stattfindende überregionale Doktorandenkolloquium. Hier erhalten die Promovierenden die Gelegenheit, ihre Themen vor einem größeren Expertenpublikum zu präsentieren. Feedback ist also das große Schlüsselwort im mitteldeutschen Netzwerk der Amerikanistik.
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