Studierende der Uni Jena vertreten Algerien bei internationaler UNO-Simulation in Seoul 2015
Studierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena und ihre Betreuer bereiten sich auf die WorldMUN Konferenz vor – Foto © FSU Guenther(JEZT / FSU) – Neun Studierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena werden bei einer internationalen Konferenz-Simulation das flächenmäßig größte Land Afrikas vertreten: Algerien. Sie repräsentieren das nordafrikanische Land während der diesjährigen „World Model United Nations“ (WorldMUN) Konferenz, die vom 16. bis 20. März im koreanischen Seoul stattfindet. Die WorldMUN Konferenz ist eine Simulation der Vereinten Nationen (UNO). Vier Tage werden die Studierenden der Politikwissenschaft Laura Berger, Hendrik Damerow, Johannes Klemm, Mariella Loock, Julia Maxein, Maria Mazur, Peer Rieck, Polina Sulima und Jördis Waak in unterschiedlichen UNO-Gremien die Interessen Algeriens vertreten.
Wie in der „echten“ UNO diskutieren bei dieser Simulation etwa 2.200 Studierende aus über 65 Ländern über realpolitische Probleme der Weltpolitik. Dabei wollen sie u. a. sowohl über gescheiterte Staaten und Bildung in Afrika als auch über die Millenniumsentwicklungsziele diskutieren und Lösungsansätze erarbeiten. Ziel ist es, nach den fünf Tagen Beschlüsse auf den Weg zu bringen.
Jena hat Erfahrung mit der UNO-Simulation, nahmen doch bereits sieben Mal Delegationen der Friedrich-Schiller-Universität Jena teil. Nach Tansania und dem Südsudan haben sich die Jenaer auch in diesem Jahr wieder für ein afrikanisches Land entschieden. „Gerade in der heutigen Zeit ist es für die Studierenden immer eine gewinnbringende Erfahrung, die Perspektive eines nicht-westlichen Staates in der internationalen Politik einzunehmen, um die Politik dieser Staaten nachvollziehen zu können – auch wenn man sie persönlich nicht immer teilen muss“, sagt Prof. Dr. Manuel Fröhlich vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Jena, der das Jenaer Team zusammen mit seinem Mitarbeiter Patrick Rosenow unterstützt.
„Trotz seiner großen Gas- und Erdölvorkommen steht Algerien vor großen Herausforderungen“, erklärt Rosenow, der die Jenaer Delegation betreut. Der algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika führt das Land seit 1999 und beendete einen brutalen und blutigen Bürgerkrieg. Sein Führungsstil gilt jedoch als autoritär. Es gibt Unabhängigkeitsbestrebungen einzelner Gruppen in Algerien und zahlreiche Spannungen mit dem Nachbarland Marokko im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Westsahara. Zu den besonderen Herausforderungen, denen sich die Studierenden mit der Repräsentation Algeriens stellen, zählt die Terrorismusbekämpfung in der Region. Denn in Algerien gab es in den letzten Jahren immer wieder Geiselnahmen und Entführungen von Touristen durch islamistische Splittergruppen. Da sich die Terroristen immer wieder in den Süden des Landes und in die Nachbarstaaten zurückziehen, ist es für Algerien wichtig, in der gesamten Region Nordafrikas für Stabilität zu sorgen. Gleichzeitig wird das nordafrikanische Land jedoch immer wieder mit Vorwürfen von Nichtregierungsorganisationen konfrontiert, die Menschenrechte zu verletzen.
Für ihre Aufgabe hat sich die Jenaer Delegation gezielt vorbereitet. Seit Herbst vergangenen Jahres nehmen die Studierenden an einem Seminar zum Thema teil, besuchten mehrere kleinere Simulationen und sammeln Informationen zu „ihrem“ Land. Außerdem ist eine Exkursion nach Berlin zur algerischen Botschaft und zum Auswärtigen Amt geplant, sowie zur Botschaft des WorldMUN-Gastgeberlandes 2015 Südkorea. Weitere Informationen erhält man HIER.
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